Donnerstag, 18. Juni 2009

Die Arbeiterbewegung am Olof Palmes Plats in Göteborg

Der Olof Palmes Plats in Göteborg ist vom Järntorget nur durch Fahrradeweg und Straßenbahn getrennt, für die Arbeiterbewegung Schwedens spielen sie jedoch beide eine wichtige Rolle, wenn sich auch das Folkets Hus und die Monumente zur Arbeiterbewegung auf dem "Olof Palme Platz" befinden.


Järntorget war in Göteborg schon immer ein Zentrum der Arbeiterbewegung, was auch dazu führte, dass sich die am 19. August 1866 gegründete Arbeitervereinigung an diesem Ort ein Gebäude errichtete, das ihnen als Ort der Begegnung und der Diskussion diente, dessen Zweck noch heute das Folkets Hus erfüllt.


Zwischen 1785 und 1892 wurde auf dem Järntorget alles Eisen gewogen und kontrolliert, das in der Stadt Göteborg ankam oder diese verlies. An diese Zeit erinnert die Bronzeskulptur "Järnbärare" auf dem Olof Palmes Plats. Die drei Arbeiter, die Eisen transportieren werden von mehreren Details auf dem Sockel ergänzt. Das Kunstwerk wurde 1966 von Sven Lundqvist geschaffen.


Wenige Meter neben den Järnbärare befindet sich die Büste von Charles Lindley, der für die Arbeiterbewegung Schwedens eine bedeutende Rolle spielte und, als Sozialist, 30 Jahre lang im Reichstag saß. Seit 1952 steht die Büste Charles Lindleys, der mit der Feministin Elin Lindley verheiratet war, auf dem Platz der Arbeiterbewegung Schwedens. Das Kunstwerk wurde von Ture Jörgenson geschaffen, dessen Werke sehr häufig mit der Seefahrt zu tun haben.


Eine weitere Skulptur auf dem Olof Palmes Plats erinnert an den Brödupproret (Brotaufstand) in Haga im Jahre 1917. In diesem Jahre wurden Lebensmittel rationiert, vor allem auch Brot, was in ganz Schweden zu Krawallen führte, so auch in Göteborg. Am 5. Mai 1917 wurde die Not so groß, dass ganze Volksmassen die Bäckereien und Fleischereien stürmten und die Polizei den Aufstand mit Gewalt unterdrückte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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