Auch wenn Vinga, ohne eigenes Boot, nur von Midsommar bis Ende August von der Insel Hönö aus besucht werden kann, so ist diese kleine Schäreninsel für alle Seefahrer ein Begriff und jeder in Göteborg kennt sie vom Namen und seinem Ruf. Auf Grund von Funden und schriftlichen Aufzeichnungen weiß man auch, dass Vinga bereits bewohnt war als die heutige Stadt Göteborg nicht einmal geplant war und dass sie selbst während der Eisenzeit zumindest Besucher hatte.
Die Insel Vinga mit seinen typischen Seezeichen und seinem Leuchtturm von 1890 hat heute keine permanenten Bewohner mehr und ist für jedes Schiff, das Göteborg ansteuert das erste Landzeichen, denn Vinga befindet sich an der Grenze zwischen der Schärenwelt und der offenen See. In den teils rauen Wassern vor der Insel sanken im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Boote, deren Reste heute noch auf dem Grund des Meeres liegen.
Seit 1650 spielte Vinga eine Rolle für die Navigation von Schiffen und Ende des 19. Jahrhunderts, mit dem Bau des Leuchtturms, auf den im Sommer Führungen stattfinden, wurden die ersten Häuser auf der Schäreninsel erbaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wohnten etwa 40 Erwachsene auf Vinga für deren Kinder eine eigene Schule notwendig wurde. Heute kann man nur noch die drei Sommermonate lang ahnen, wie lebendig es hier einst war.
Aber Vinga ist nicht nur wegen seiner Bedeutung für die Seefahrt bekannt, sondern auch, weil der große schwedische Troubadour Evert Taube fest mit der Insel verknüpft ist. Von 1890 bis 1904 verbrachte Evert Taube seine Kindheit auf der Insel, die nach seinen eigenen Worten, glücklich war und von Musik geprägt wurde. Und dennoch hat der schwedische Künstler, der über so viele Orte Lieder verfasste, nie ein Lied über Vinga geschrieben.
Außer den wenigen Fähren, die im Sommer täglich zwischen Hönö und Vinga verkehren, kann man die Insel mit seinem eigenen Boot erreichen und gegen etwa 16 Euros am Tag am geschützten Gasthafen anlegen. Es ist dabei jedoch wichtig, zeitig den Hafen anzulaufen, da gegen Abend die Boote dort dicht an dicht stehen und für zusätzliche Boote kein Platz mehr zu finden ist.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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