Freitag, 18. Juni 2010

Mikael Wiehe im Göteborger Vergnügungspark Liseberg

Jeden Sommer empfangen die verschiedenen Bühnen Lisebergs die bedeutendsten Künstler Schwedens, die je nach der Menge des zu erwartenden Publikums auf der großen Bühne oder der Taubebühne, die nach dem schwedischen Nationaldichter Evert Taube benannt ist, auftreten und dort ihre aktuellsten Konzerte bieten.


Am Freitag konnten die Besucher Lisebergs nun Mikael Wiehe empfangen, einen der engagiertesten Sänger Schwedens, der im gleichen Jahr geboren wurde als das Nazireich Deutschlands zu Ende ging. Wenn man den politischen Texten des Künstlers Wiehe lauscht, so kann man fast davon ausgehen, das ihn das Regime unter Hitler bereits als Embryo traumatisiert hat.


Diese Engagement führte vermutlich auch dazu, dass sich zum einen das Publikum bereits eine Stunde vor Konzertbeginn eng an eng auf den Bänken vor der Taubebühne saß und die Sicherheitsverkehrungen Lisebergs höher waren als bei weniger engagierten Künstlern. Das Sicherheitspersonal war überall präsent und jeder Besucher wurde erst nach Gesichtskontrolle vor den Bühnenbereich gelassen.


Mikael Wiehe, der seine Sommertournee 2010, Spank a Banker Tour, in Liseberg begann, machte seinem Ruf alle Ehre, denn nicht nur, dass die Plätze restlos besetzt waren, sondern auch im dahinter liegenden Café und außerhalb der Absperrungen drängte sich das Publikum, auch wenn vor Konzertbeginn nicht bekannt war, ob Mikael Wiehe persönliche Lieder, Bob Dylan auf Schwedisch oder politische Lieder bieten würde.


Während Mikael Wiehe dann noch mit einem seiner Liebeslieder begann, so zeigte sich jedoch ab dem zweiten Song, dass sich der Künstler das Wahljahr als Thema ausgesucht hatte und nicht nur mit alten und neuen Liedern auf Missstände in unserer Gesellschaft aufmerksam machen wollte, sondern auch mit kurzen Reden einen Einblick in seine Denkweise bot. Gesellschaftskritik und seine Meinung über politische Korruption setzen ihn wegen diesen Texten für immer auf die linke Bank.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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