Am 2. Juni 2010 öffnete das Stadsmuseum Göteborg die permanente Ausstellung „Göteborg im 18. Jahrhundert“, die sich in mehrere Teilbereiche aufteilt und die Kulturgeschichte eines Jahrhunderts beschreibt. Mit etwa 400 Ausstellungsstücken der Sammlung des Stadtmuseums wird der Besucher in eine Zeit zurückgeführt, in der Göteborg sowohl eine der bedeutendsten Militärstädte Schwedens war als auch die vermutlich bedeutendste Handelsstadt des Landes.
Die Ausstellung im Stadsmuseum zeigt weniger das Leben des gewöhnlichen Bürgers, sondern das Leben und die Umgebung jener, die der Stadt ihre Größe gaben und mit neuen Ideen die vorhergehende Gesellschaftsform zu Grabe trugen. Es handelt sich hierbei weniger um große Denker und Wissenschaftler, sondern vor allem um reiche Einwanderer, die neue Ideen nach Schweden brachten.
Allein schon das Gebäude, in dem das heutige Stadtmuseum untergebracht ist, ist ein Zeichen des 18. Jahrhunderts, da es von den Ostindien Kompanie als Lager und Auktionshaus ab 1747 erbaut wurde. Es ist daher auch selbstverständlich, dass man unter den Ausstellungsgegenständen auch Tee, Seide und Porzellan findet, das Schiffe wie die Ostindienfararen Götheborg einst aus Asien mitbrachten.
Während die militärische Geschichte Göteborgs des 18. Jahrhunderts sich vor allem auf die Beschreibung der Befestigung Göteborgs erstreckt, wobei auch die Holzkiste ausgestellt wird, wo einst der Schlüssel der Stadt unter permanenter Bewachung untergebracht wurde, wird die industrielle Geschichte jener Epoche an mehrere Beispielen sehr deutlich dargestellt, unter anderem an Hand des Carnegie Imperiums, das in jenem Jahrhundert Bier in Klippan braute und dort auch eine Zuckerraffinerie unterhielt.
Wer durch die vier Räume wandert in der das Göteborg des 18. Jahrhunderts dargestellt wird, findet natürlich auch Kleidung, Schuhe, Einrichtungsgegenstände oder auch Globen, die die Aufgliederung der Erde aus der Warte jener Zeit zeigen. Mehrmals ergänzen dokumentarische Filme die ausgestellten Gegenstände, so dass der Besucher auch die Verbindung zur Gegenwart verstehen lernt.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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