Donnerstag, 17. Juni 2010

Reise in die südlichen Schären von Göteborg

Auch wenn die Schären vor der Küste Göteborgs weniger überlaufen und weniger vermarktet sind als jene vor Stockholm, so ziehen sie dennoch jedes Jahr eine steigende Anzahl von Besuchern an, lassen das Stadtvolk das Inselleben kosten und bieten Touristen die schönsten Badeplätze der Umgebung und eine Landschaft, wie man sie eigentlich nur im Bohuslän findet.


Die größeren Schäreninseln sind noch relativ gut mit den Fähren der Styrsöbolaget zu erreichen, falls man sich vorher für eine bestimmte Insel entschieden hat. Mit den Booten kann man auch eine kleine Rundfahrt mit einer halbstündigen Pause unternehmen, aber auch hier muss man sich vorher für eine Route entscheiden und kann nur einen kleinen Teil der Inselwelt entdecken.


Wer die Wunder der Göteborger Schären wirklich entdecken will muss daher entweder viel Zeit aufwenden, und vor allem über ein eigenes Boot verfügen oder ein solches mieten, denn ein Kanu oder die Ausflüge mit den RIB-Booten nach Vinga sind keine Alternative für jene, die die Schärenwelt wirklich sehen wollen. Wer die Seezeichen nicht deuten kann und keine Erfahrung vom Befahren der südlichen Schären Goteborgs hat, sollte unter Umständen selbst auf das eigene Boot verzichten, damit sein Boot nicht irgendwo aufläuft.


Vor der Küste Göteborgs liegen über hundert von kleinen Inseln. Nur wenige von ihnen werden von Fähren angefahren und die meisten davon verfügen nicht einmal über ein kleines Ferienhaus, die so häufig noch auf dem kleinsten Stück Felsen zu finden ist. Einige der steinigsten Inseln werden von großen Vogelkolonien bevölkert, auf anderen weiden Schafe und wieder andere sind nichts anderes als eine Stelle, an der die Möwen der Umgebung eine Pause einlegen.


Jede der südlichen Schäreninseln hat eine eigene Geschichte, eine eigene Tradition und Feste, die jeweils hunderte von Inselfreunden anziehen. So wie Vinga mit Evert Taube verknüpft ist, denkt man bei Bränno an Lasse Dahlquist, bei Donsö an die Reedereien und Fischfang, bei Köpstadsö an den Transport per Schubkarren und bei Vrångö an die Seeräuberei und Lars Gatenhielm. Wer die Geschichte der Schären vor Göteborg betrachtet, versteht sehr schnell, welche Bedeutung diese Inselkette für die gesamte Entwicklung Göteborgs hatte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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