Mittwoch, 1. September 2010

Insekten im Naturschutzgebiet Sandsjöbacka bei Göteborg

Insekten reagieren auf Veränderungen ihres Milieus sehr sensibel, da sie auf gewisse tierische oder pflanzliche Nahrung angewiesen sind, auf Wasserstellen, Baumaterial und dann auch noch die Witterung eine gewisse Rolle spielt. Ohne Naturschutzgebiete wie Sandsjöbacka würden viele von ihnen aussterben und nur noch einige wenige Arten überleben.


Wer im Naturreservat Sandsjöbacka die Vielfalt an Schmetterlingen entdecken will, muss dort ab Frühling im Abstand von maximal vier Wochen seine Runde drehen, denn viele Schmetterlingsarten leben nur eine relativ kurze Zeit, da jede Art an einige wenige Pflanzenarten gebunden ist, wobei jedoch auch die Raupen in vielen Fällen nur bestimmte Nahrung zu sich nehmen und es sich dabei nicht unbedingt um die gleichen Pflanzen handelt, die die späteren Falter benötigen.


Auf der Suche nach Libellen, deren Artenreichtum im Naturschutzgebiet Sandsjöbacka erstaunlich ist, wird man zwar immer fündig, auch wenn sich die Weibchen nur kurze Zeit am Wasser aufhalten, während sie ihre Eier legen, da sie sonst von Männchen regelrecht vergewaltigt werden. Während sich daher die Weibchen mehr auf den Lichtungen aufhalten, schwirren die Männchen um die Gewässer, auf der Jagd nach Insekten, die ihre Hauptnahrung sind.


Sehr einfach sind in Sandsjöbacka auch Bienen, Hummeln, Wespen und vor allem Fliegen zu beobachten. Unter den Fliegen findet man hier mehrere Arten, die von vielen wegen ihrer Farbe und der Ähnlichkeit mit Hummeln und Wespen mit stechenden Insekten verwechselt werden, obwohl sie völlig harmlos sind. Die Mimikry schützt diese Fliegen gegen ihre Feinde, die sich ebenfalls von der Farbe täuschen lassen.


Weitaus schwieriger sind dann die verschiedenen Arten an Grashüpfern zu entdecken, die im Naturreservat Sandsjöbacka zu Hause sind. Aber mit einem geübten Auge und langsamen Bewegungen kann man in diesem Ausflugsgebiet auch die Vielfalt dieser Tiere entdecken. Bekannter ist dabei jedoch der Gesang der Männchen im Frühjahr und Sommer, wenn sie versuchen mit den schönsten Melodien die Weibchen anzulocken.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen