Wer im Winter Schweden bereist wird erstaunlich wenige Schneemänner finden. Dafür leuchten ab Einbruch der Dunkelheit immer wieder in Gärten oder auf Terrassen seltsame Lichter, die aus Gebilden unterschiedlicher Größe kommen, aus Schneebauten, die etwas wie kaminartigen Iglus aussehen.
Diese Lichter kommen aus sogenannten Schneelichtern, die in Schweden eine lange Tradition haben und nicht nur von Kindern gebaut werden, sondern auch Anlass für die verschiedensten Schneelichter-Wettbewerbe sind, wobei es gar nicht so einfach ist, ein schönes und länger haltbares Schneelicht zu bauen. In schwedischen Märchen wohnen Gnome in diesen Schneelichtern und wärmen sich an der Flamme.
Die Bewohner Kirunas wollen während ihres Schneefestivals am letzten Wochenende im Januar sogar das größte je errichtete Schneelicht bauen, in der Hoffnung, damit in das Guinness Buch der Rekorde zu gelangen. Am Bau dieses gigantischen Schneelichts benötigt man die Hände aller Bewohner dieser nördlichsten Stadt Schwedens und der kleinste Fehler in der Konstruktion kann das Gebilde zum Einsturz bringen.
Wer sein erstes Schneelicht bauen will, sollte ein Modell mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimeter wählen. Erst wenn man die Bauweise aus Schneebällen im Griff hat, kann man sich auch an etwas größere Modelle wagen. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass die Arbeit an einem Schneelicht ziemlich aufwendig sein kann und eine gewisse Erfahrung erfordert, denn die Grösse der Schneebälle spielt ebnso eine Rolle wie die richtige Platzierung und die Konstruktion der kleinen Öffnung fåur das Licht.
Man beginnt sein Schneelicht mit einem Kreis an Schneebällen, die man auf einer platten Stelle anordnet, wobei man einen kleinen Eingang für das Teelicht oder die Kerze nicht vergessen darf. Anschließend setzt man den Bau mit immer kleiner werdenden Kreisen an Schneebällen fort, bis oben nur noch eine runde, kleine Öffnung bleibt, durch die die Wärme entweichen kann, da sonst das ganze Schneelicht zu schmelzen beginnt.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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