Montag, 19. Oktober 2009

Historische Gräber bei der Mikaelskyrkan in Askim, Göteborg

Der Stadtteil Askim war bis 1974 eine eigene Gemeinde und verfügt daher auch über eine eigene Geschichte, die nicht immer mit der von Göteborg parallel läuft, auch wenn die alte Älvsborg und der Göta Älv für Askim von Bedeutung waren, nicht zuletzt wegen der Wikingeransiedlungen, die sich auf dem Gebiet Askims befanden.


Eine besondere historische Bedeutung hat das Gebiet um die neue Mikaelskyrkan, die nachweislich bereits im Mittelalter existierte. Von der mittelalterlichen Mikaelskyrkan findet man heute nur noch einige wenige Steine, da die alte Kirche im Jahre 1876 bei einem Brand völlig zerstört wurde. Der Friedhof birgt jedoch nach wie vor einen Schatz besonderer Art.


Zum einen findet man auf einer Anhöhe eine Grabstelle aus der Wikingerzeit. Inmitten eines Haines kann man hier mehrere Grabarten sehen, wobei es sich in Askim um einen der bedeutendsten Grabstellen dieser Epoche handelt, auch wenn man über jene Zeit, mangels schriftlicher Aufzeichnungen, nur sehr wenig weiß und sich unsere Kenntnisse nur auf ausländische Aufzeichnungen und archäologische Funde beschränken.


Der alte Friedhof der Mikaelskyrka Askims ist durch zwei Tore zugängig und völlig von einem Steinmauer umgeben. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts durften Selbstmörder nicht durch eines der beiden Tore getragen werden. Um ihnen daher die letzte Ruhestätte zu gewähren, mussten die Särge über die Mauern gehoben werden.


Auf dem Friedhof findet man auch einen Grabstein von 1753, der über dem sogenannten kapargraven, dem Grab des Piraten, liegt. Tatsächlich liegt jedoch kein Seemann im Grab, sonder ein Gutsbesitzer, der Kirchendiener und eine 1 1/2 jähriges Kinde, die an Lungenentzündung starben. Möglicherweise fuhr jedoch einer der Begrabenen auf einem der Schiffe der Gathenhielms Flotte mit und hat daher zumindest ein Kaperschiff betreten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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