Montag, 23. August 2010

Mauern als Kunsthandwerk im Röhsska in Göteborg

Zwischen dem 21. August und dem 26. September findet im Röhsska Museum in Göteborg die achte Ausstellung statt in der künstlerisch arbeitende Handwerker die Aufgabe gestellt bekommen Kunstwerke zu schaffen, die in Zusammenhang mit ihrer täglichen Arbeit stehen. Der Ausstellende nennt während der Vernissage dann die nächste Person, die die gleiche Aufgabe gestellt bekommt.


Zur gegenwärtigen Ausstellung im Röhsska Museum wurde die Maurerin Katarina Ekestubbe gebeten sieben Werke zu schaffen, die den Ziegelstein mit seinen Varianten in den Vordergrund stellen. Die Aufgabe war sicher nicht einfach, nämlich künstlerische Werke mit Maximalgröße und Maximalgewicht zu schaffen, da gerade Ziegel normalerweise nur innerhalb einer Fassade zum Ausdruck kommt und die Arbeit mit Ziegelstein oft nicht einmal als Kunsthandwerk betrachtet wird.


Katarina Ekestubbe hat ihre Aufgabe jedoch mit Bravour gemeistert und kann den Besuchern des Röhsska Museums die Vielfältigkeit von Ziegel zeigen, in Werken, die kaum unterschiedlicher sein können und die ganze verborgene Palette des Maurerhandwerks aufzeigen, wo sich Kunsthandwerk und reines Handwerk kreuzen.


Für Katarina Ekestubbe ist Ziegelstein kein reines Baumaterial, sondern ein Stein, der eine sehr unterschiedliche Struktur aufweisen kann und durch Volumen, Struktur und Skulptur einem Gebäude eine Persönlichkeit geben kann, die mit bestimmtem Lichteinfall oder der Wahl eines bestimmten Ziegelsteins noch besonders hervorgehoben werden kann.


Wer die Ausstellung im Röhsska betrachtet hat, muss anschließend nur das Gebäude verlassen und einen Blick auf die gegenüberliegende Seite des Vasagatan werfen um die Ziegelkunst an praktischen Beispielen zu betrachten, wobei auch das Museum selbst zu den eindrucksvollen Ziegelbauten der Straße gehört. Auch wenn heute Ziegel oft von Beton verdrängt wurde, so findet man in Göteborg noch zahlreiche Gebäude in denen Ziegelbauten wahre Kunstwerke darstellen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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