Während in vielen Städten Straßenbahnen und Busse nach einer gewissen Zeit aus dem Verkehr gezogen und dann verschrottet werden, haben die historischen Gefährte in Göteborg eine andere Bestimmung. Der Verein Ringlinien, der im Jahre 1981 gegründet wurde, bewahrt und sammelt diese „alten“ Fahrzeuge in einem eigenen Straßenbahn-Museum, nämlich in den Vagnhallen Gårda.
Dieser Leidenschaft verdanken es die Besucher Göteborgs, dass sie noch heute mit der Ringlinien vom Hauptbahnhof nach Liseberg fahren können oder auch historische Fahrzeuge zu verschiedenen Anlässen mieten können. Die Gesellschaft Ringlinien setzt für den Liseberg-Verkehr in der Regel Straßenbahnen aus dem Jahre 1902 ein, also Fahrzeuge, die bereits eingesetzt wurden, als die Göteborger Straßenbahn gerade elektrifiziert wurde.
In den Vagnhallen Gårda findet man heute eine Vielzahl an historischen Straßenbahnen und Bussen, wobei das älteste Fahrzeug noch aus dem 19. Jahrhundert stammt, als Pferde die Wagen durch die Stadt zogen. Hinzu kommen dann aus nahezu jeder Epoche neuere Straßenbahnen, die jedoch nicht nur zum Transport gedacht waren, sondern auch als Werkstattwagen oder als Schneeräumer benutzt wurden.
Bisher hat der Verein Ringlinien 16 Straßenbahnwagen und drei Busse restauriert, die zu gewissen Gelegenheiten wieder auf den Straßen Göteborgs auftauchen und offiziell für den Personentransport zugelassen sind. Fast 20 Fahrzeuge warten in den Hallen jedoch noch auf ihre Restauration, was jedoch seine Zeit dauert, da Teile nicht immer sofort greifbar sind und alle Mitglieder des Vereins nur in ihrer Freizeit und kostenlos an den Fahrzeugen arbeiten.
In einem Nebenraum des Museums haben die Vereinsmitglieder alte Uniformen, Fahrscheine aus allen Epochen und andere Erinnerungsstücke aus der über hundertjährigen Geschichte der Straßenbahn gesammelt und die lückenlose Geschichte der Göteborger Straßenbahnen in Wort und Bild dokumentiert. Mit den rund 30 verschiedenen Triebwagen und anderen Wagen gehört das Göteborger Straßenbahn-Museum Ringlinien zu den umfangreichsten Europas.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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