Sonntag, 24. April 2011

Ostereier in Göteborg, und in ganz Schweden

Ostern ist in den christlichen Ländern das Symbol der Wiedergeburt, was durch das Osterei symbolisiert wird. Dass die Eier bemalt wurden, was sich in mehreren östlichen Ländern zur wahren Kunst entwickelte, hat seinen Ursprung darin, dass Eier ein Geschenk waren, das man zu Ostern anderen überreichte. Man kann die Malerei daher als sehr individuelles Geschenkpapier betrachten.


Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die verschiedenen Osterbräuche in unterschiedliche Richtungen entwickelt. In Schweden dienen bemalte Eier, die meist ausgeblasen werden, mehr der Dekoration, die man kunstvoll angeordnet auf einem Osterteller findet oder die die Osterzweige schmücken. Niemand käme im heutigen Schweden auf die Idee Hühnereier zu bemalen und zu verschenken.


In einigen Gegenden Schwedens werden jedoch noch Spiele mit Ostereiern ausgeführt. In manchen Teilen von Blekinge lebt selbst der „Eierkampf“ fort, bei dem jeweils zwei Personen die Unterseite zweier Eier gegeneinander schlagen, wobei derjenige mit dem unbeschädigten Ei gewinnt. In anderen Teilen Schwedens lässt man ein Ei ein Brett oder einen Dachziegel hinabrollen unter dem das Ei des Gegners liegt. Trifft man das Ei, so hat man es gewonnen. Aber auch diese Bräuche verlieren sich mehr und mehr.


Wenn man heute in Schweden ganz allgemein vom Osterei (Påskägg) redet, so meint man in der Regel ein großes Pappei, das zu Ostern in mehreren Größen in allen Warenhäusern zu finden ist und das dann mit Süßigkeiten gefüllt wird. Auf ein solches Osterei warten natürlich alle Kinder zur Osterzeit, wobei es in fast ganz Schweden am Ostersamstag verteilt wird.


Während Kinder die in Schweden üblichen Godis in ihrem Osterei finden, hängt der Inhalt bei Erwachsenen ganz von der näheren oder weniger nahen Relation ab. Selbst einige Unternehmen überreichen ihren Angestellten in der Osterwoche ein Papp-Osterei mit einer Überraschung. In Schweden hat sich eine ganze Industrie auf Ostereier mit Füllung spezialisiert, so dass man sie selbst über Internet bestellen kann.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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