Montag, 25. April 2011

Osterzweige und Osterfedern in Göteborg

Jedes Land hat eine andere Art Ostern zu feiern und nur selten haben mehrere Länder die gleiche Tradition. In Göteborg und seiner näheren Umgebung gehören zum Osterfest nicht nur die Osterfeuer, die am Abend des Ostersamstag die Hexen von ihren bösen Taten abhalten, sondern, wie in ganz Schweden, auch das Osterreisig oder die Osterzweige, die mit bunten Federn geschmückt werden.


Zu Ostern, das in Schweden im Grunde am Montag (Svarta Måndag, Blåmåndag oder Korvmåndag) vor Ostern beginnt, holen sich viele Schweden einige Birkenzweige, die sie dann kunstvoll schmücken, wobei hier natürlich alle Symbole zu finden sind, die zum Osterfest gehören. Allen gemein sind jedoch die gelben Osterfedern, die manchmal von Federn in anderen Farben ergänzt werden.


Als man in Schweden erstmals von Osterreisig sprach, nämlich im 17. Jahrhundert, waren die Birkenzweige allerdings noch nicht geschmückt, sondern der Familienvater peitschte die Familienmitglieder mit den Zweigen am Karfreitag um damit an das Leiden von Jesus Christus zu erinnern. Dieses, nicht zu heftige Schlagen, galt auch als glücksbringend.


Erst zu Ende des 18. Jahrhunderts begann man dann in Schweden das Osterreisig oder die Osterzweige zu schmücken. In dieser Zeit wurden die dünnen Zweige meist mit farbigen Bändern und Papierblumen geschmückt. In machen Gegenden Schwedens wurden auf die Papierstreifen auch kurze Verse geschrieben. Aus Dekorationsgründen begann man im 19. Jahrhundert bisweilen auch andere Zweige als jene von Birken zu verwenden.


Die ersten Osterfedern tauchten in Schweden Mitte des 19. Jahrhunderts auf, wobei man in Stockholm ab 1870 begann auch bereits geschmückte Zweige zu verkaufen, wobei reiche Eltern ihren Kindern auch Osterreisig kaufen konnten, das mit Süßigkeiten verziert war. In den letzten Jahren haben die Osterfedern immer häufiger auch die Vorgärten Schwedens erobert, wo bisweilen Büsche und Bäume während der Osterwoche in aller Pracht erscheinen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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