Donnerstag, 28. Januar 2010

Winter auf den südlichen Schären in Göteborg

Längere Kälteperioden sind in Göteborg selten und Eis sieht man gewöhnlicherweise nur vereinzelt in den südlichen Schären Göteborgs. Nach 25 Jahren kam nun erneut eine Kälteperiode nach Göteborg und Eis behindert mehr und mehr die Schifffahrt. Rettungsboote, die auf den Schären verkehren, müssen durch Hubschrauber ersetzt werden, der Seerettungsdienst muss auf sichere Basen verlegt werden und Kleinboote sind teilweise bereits fest gefroren.


Die südlichen Schären werden von Saltholmen aus mit sechs Booten regelmäßig angefahren, damit Jugendliche zu einem Göteborger Gymnasium kommen, jene, die in der Stadt arbeiten, rechtzeitig ihre Arbeitsplätze erreichen und die restliche Bevölkerung der Inseln zu größeren Einkäufen nach Göteborg kommt.


Den Verkehr zu und von den südlichen Schären garantiert die Firma Styrsöbolaget mit sechs Booten, die täglich mehrmals die größeren Inseln anfahren. Da drei dieser Boote in Aluminum gebaut wurden, können sie bei starker Eisbildung nicht mehr eingesetzt werden und nur noch drei in Eisen gebaute Fähren steuern nun durch die Eisschollen. Auch der Einsatz von Eisbrechern kann Aluminiumbooten keine Sicherheit bieten.


Bei winterlichem Wetter mit starker Eisbildung müssen nun drei Boote den Betrieb garantieren, was natürlich zu Ausfällen und einem eingeschränkten Service führt. Um das Problem für die Bewohner der südlichen Schären noch zu vergrößern sind nun auch einige der Häfen ganz zugefroren und dadurch nicht mehr anzufahren. Die Bewohner müssen daher zu Fuß zu anderen Anlegestellen der gleichen Insel ausweichen, was bisweilen einen längeren Fußmarsch voraussetzt.


Ab Mai, respektive August 2010, werden nun zwei neue Boote ältere Modelle aus Aluminium ersetzen. Es handelt sich dabei um zwei Katamarane, die in Norwegen gebaut werden und nicht nur die doppelte Geschwindigkeit der bisherigen Boote erreichen, sondern auch weniger tief im Wasser liegen und besser gerüstet sind gegen Eisbildung. Es ist daher anzunehmen, dass dieses Jahr das letzte ist, das so starke Behinderungen wegen Eis auf den südlichen Schären verursacht.

Copyright Text: Herbert Kårlin - Fotos: Herbert Kårlin (1), Irene Kårlin (2 - 4)

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