Sonntag, 17. Januar 2010

Minneslundar auf den Friedhöfen in Göteborg

Der erste Minneslund erschien in Göteborg im Jahre 1966 in Kviberg, sieben Jahre nach dem ersten Minneslund in Malmö und in Västerås. Die schwedische Kirche wollte bei diesen auf dem Friedhof abgegrenzten Anlagen ihren Mitgliedern eine Alternative zu den üblichen Beerdigungsmöglichkeiten bieten.


Heute findet man in Göteborg elf Minneslundar, also anonyme Grabstellen, an denen es keine Grabsteine gibt und nirgends der Name eines Verstorbenen zu finden ist. Oft sind es die Toten selbst, die nach ihrem letzten Willen anonym beerdigt werden wollen, sei es, indem die Urne begraben wird, sei es, dass die Asche im Minneslund verteilt wird. Aber auch die Erben können sich noch zu dieser Art an Beerdigung bestimmen.


Obwohl der Minneslund eine besondere Anlage in einem Friedhof ist und kein Angehöriger bei der Beerdigung dabei sein kann, zeigen diese Anlagen sehr viel Persönlichkeit, denn die Besucher versuchen eine Art Erinnerungsstätte, ein Monument, zu schaffen an der Kränze angebracht werden, Blumen die Anlage verschönern und immer die sogenannten ewige Lichter brennen.


Ein Minneslund ist meist eine kleinere Anlage, an der man ein Wasserspiel findet und ein öffentliches Kunstwerk angebracht wird. Im Västra Kyrkogården in Göteborg findet man in einer Umgebung mit Granitblöcken das Werk Tröst von Inger Karlberg, aber auch eine kleine erhöhte Terrasse mit Bänken, was den Minneslund eher wie einen kleinen Park aussehen lässt.


In jüngerer Zeit kommen zu den Minneslundar in Göteborg auch Askgravlundar, wo die Asche verstreut wird, die Angehörigen jedoch eine kleine Erinnerungsplakette anbringen lassen können und wo sie bei der Beerdigung dabei sein können. Ein Minneslund ist meist der häufigst besuchte Ort eines Friedhofes, der nicht nur von Angehörigen besucht wird, sondern als Hort der Ruhe betrachtet wird.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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