Da es auf den südlichen Schären vor Göteborg keine Krankenhäuser gibt und die Ärzte nur auf dem Festland zu finden sind, hat sich auf den Inseln, die zum Teil nur wenig besiedelt sind, ein dafür geeignetes Rettungssystem entwickelt, das einem Bewohner einer der Inseln bisweilen eine schnellere Hilfe garantiert als jemanden, der mitten in Göteborg wohnt.
Zum einen gibt es natürlich auf einigen der Inseln sowohl einen Rettungsdienst als auch Krankenschwestern, die erste Hilfe leisten und entscheiden können welche Hilfsmaßnahme notwendig ist. Zum anderen gibt es seit 2008 eine Seeambulanz, die mit ihren Schnellbooten auf Öckerö stationiert ist und mit ihren Booten in kurzer Zeit jede der Inseln der südlichen Schären anfahren können. Im Ambulanzraum des Bootes kann eine Frau selbst ihr Kind bekommen oder jemand mit Sauerstoff versorgt werden.
Aber auch bei Kreislaufkollaps, Ertrinken oder Herzversagen sind auf den Schären Ärzte oder Rettungsdienst sehr schnell zur Stelle, denn auf jeder der Inseln ist es möglich, dass ein Rettungs-Helikopter landet und dann in wenigen Minuten bis zum Sahlgrenska Universitätskrankenhaus fliegen kann, von wo aus der Kranke vom Dach unmittelbar in den Operationssaal transportiert werden kann.
Diese schnelle Hilfe funktioniert natürlich nur deshalb, weil es auf den Inseln der südlichen Schären auch Ausnahmen vom Autoverbot gibt. Busse, die Behinderte transportieren, Krankenschwestern, Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst dürfen sich dort jederzeit mit dem Auto bewegen um bei Bedarf oder Not schnell vor Ort und Stelle zu sein.
Auf jeder der größeren Inseln findet man auch die Gebäude der Feuerwehr mit Rettungswagen, die Kranke oder Verletzte von jeder Stelle von einer Insel aus zu den Landeplätzen der Hubschrauber oder dem Hafen zu den Rettungsbooten transportieren kann. Ohne diese Dienste wären die Inseln heute kaum noch bewohnt, denn die ärztliche Versorgung, gerade in Notfällen, ist für alle, die sich entscheiden auf einer Insel zu leben, eine wichtige Voraussetzung.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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