Jedes Jahr Ende August verwandelt sich das Kulturreservat Klippan in ein Schlachtfeld mit Kanonenschüssen und Gewehrsalven, die zwei Tage lang an die Geschichte diesen Teiles Göteborgs erinnert, eine Zeit, als diese Gegend noch als die Stadt Älvsborg bezeichnet wurde, für größere Schiffe hier noch Endstation war und das heutige Zentrum Göteborgs noch ein morastiges Sumpfgebiet war, auch wenn einige der heutigen Parkanlagen bereits vom Herrscher der Umgebung für Jagd und Landwirtschaft genutzt wurde.
Dieses Jahr konnte man am Samstag, den 27. August und am folgenden Sonntag einen Einblick in die Geschichte von Älvsborg und Klippan gewinnen, als man zu Füssen der Kapelle Sankta Birgitta ein mittelalterliches Zeltlager fand, in dem sich die Vereinsmitglieder von Gustav II. Adolfs Fotfänika und Westgiöta Gustavianer in ihre Kleidung des 17. Jahrhunderts geworfen hatten und verschiedene Produkte und Vorführungen anboten.
Der Höhepunkt der beiden Klippandagarna des Jahres 2011 war natürlich die Schlacht um die Ävsborgsfästning des Jahres 1612, als Dänemark erneut die Festung einnahm und damit die schwedische Zufahrt zum Kattegat beherrschte. Die Kämpfer standen sich mit Pferd und zu Fuß gegenüber, wobei die Gewehre nur so rauchten und die besiegten Schweden sich schließlich zurückziehen mussten.
Während der beiden Klippandagarna wird jedoch auch die spätere Geschichte der Umgebung hervorgerufen, denn im heutigen Klippan Kulturreservat wurde auch Zucker raffiniert und vor allem Bier gebraut, das Göteborg in ganz Europa bekannt werden ließ. Das Original Porter kann während der Klippandagarna im Halbstundenrhythmus im einzig erhaltenen Porterfass und bei historischen Erzählungen im Fass selbst gekostet werden.
Und auch die kleine Kirche Sankta Birgitta, die einst von David Carnegie für seine Angestellten nach schottischem Modell gebaut wurde, ist während der beiden Tage geöffnet. Auch wenn der Name Sankta Birgitta an die Heilige Birgitta von Vadstena erinnert, so ist der Bau jedoch der irisch-schottischen Saint Bridget gewidmet, die in Schweden ebenfalls Birgitta genannt wird. Zu Füssen der Kapelle konnte man regelmäßig alten schottischen Tänzen folgen.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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