Montag, 15. Juni 2009

En stulen värld, im Weltkulturmuseum in Göteborg

Das Världskulturmuséet oder Weltkulturmuseum in Göteborg macht es sich zur Aufgabe Kulturen zu verbinden und die Besucher in eine fremde Welt, fremde Kulturen und eine in Europa fast unbekannte Kulturgeschichte einzuführen.


Die Ausstellung "En stulen värld", eine gestohlene Welt, bleibt der Tradition des Museums treu und führt den Besucher mit seinen Ausstellungsstücken in die alte Welt Perus. In zwei Sälen werden Stoffe, Gürtel und andere Paracas-Textilien ausgestellt. Paracas-Textilien konnten sich auf Grund des dortigen Klimas über 2000 Jahre hinweg erhalten und sind mit ihren eingearbeiteten Symbolen eines der bedeutendsten Zeichen dieser vergangenen Kultur Perus.


Das Ica-Tal aus dem die Paracas-Stoffe kommen war um die Jahrtausendwende dicht besiedelt und Stoffe waren der größte Reichtum der Indios. Die in den Gräber von Archäologen gefundenen Textilien, Krüge und Vasen wurden skrupellos in die Museen der ganzen Welt verteilt. Die Paracas-Keramik übernahm in der Regel die Motive der Stoffe auf Vasen und Krügen.


Auch Göteborgs Museen haben 75 Jahre lang mit dieser "gestohlenen Kultur" Werbung betrieben und Peru damit seiner Identität beraubt, ohne sich darüber irgendwelche Gedanken zu machen. Viele der Ausstellungsstücke waren gestohlen, illegal importiert oder von skrupellosen Politikern in andere Länder verkauft worden. Kultur, die 2000 Jahre lang i der Wüste Perus begraben war wird nun, im Weltkulturmuseum in Göteborg, in seinem ursprünglichen Rahmen dargestellt.


Die Ausstellung kann bis 2010 im Världskulturmuséet besichtigt werden, wobei vor dem Eingang ein "stolen stone" mit alter Bildhauerei des Bohuslän zur kostenlosen Ausstellung einlädt. Ein Symbol dafür, dass man überall eine "gestohlene Welt" findet.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen