Dienstag, 20. Juli 2010

Die Schäreninsel Brännö in Göteborg

Jede Insel der Göteborger Schären hat seine eigene Geschichte, die sich noch heute an der Bauweise der alten Häuser, an der Natur und selbst in seinem Verhalten zu den Besuchern auswirkt. Brännö in den südlichen Schären ist hier keine Ausnahme. Trotz der geringen Einwohnerzahl findet man auf dieser Insel alle Annehmlichkeiten, die man sich nur wünschen kann, nicht zuletzt, weil sich hier eine bedeutende Persönlichkeit Schwedens ansiedelte.


Brännö ist eine Insel, deren Bewohner sich nie viel aus Fischfang machten, sondern schon immer die fruchtbare Erde für die Landwirtschaft nutzten. Heute macht die Landwirtschaft zwar mehr den Gärten einzelner Häuser Platz, aber noch findet man hier Schafherden, die im Sommer vor allem auf der Nachbarinsel Galterö weiden und die Insel verfügt über Wiesen, deren Ausdehnung man auf keiner anderen der Nachbarinseln findet.


Vermutlich wäre Brännö nie so bekannt geworden, wenn nicht das Kind Lasse Dahlquist dort seine Sommerferien verbracht hätte. Denn auch wenn der große schwedische Künstler, der mehrere hundert Lieder schrieb und vertonte erst einmal Seemann wurde und als Schauspieler wenig Zeit für Brännö hatte, so kam er dennoch zurück, siedelte sich dort an und starb 1979 auch auf der Insel.


Zu seiner Erinnerung findet jedes Jahr im Sommer am Donnerstag Abend eine Tanzveranstaltung auf dem Bootssteg der Anlegestelle Husvik statt, die mit dem Lasse-Dahlquist-Lied „Det är dans på Brännö Brygga“ eingeleitet wird. Um dieses Geschehen erleben zu können, muss man sich frühzeitig auf dem Bootssteg einfinden, da diese Abende mit zu den größten Ereignissen auf den südlichen Schären gehören.


Auch wenn man bei Brännö zuerst einmal an Lasse Dahlquist denkt, der dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiern würde, so ist auch der Kern der Insel einen Besuch wert, ein Dorf, wo man noch eine Vielzahl an Gebäuden aus dem 18. und 19. Jahrhundert findet, die mittlerweile unter Denkmalschutz gestellt sind und den Besucher fast in die Vergangenheit zurückführen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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