Sonntag, 4. Juli 2010

Maritiman, der maritime Erlebnispark in Göteborg

Am Packhuskajen, in der Nähe der Göteborger Oper, Lilla Bommen und dem alten Zollhaus, findet man den weltweit größten schwimmenden Erlebnispark, das maritime Museum Maritiman. Rund 20 Boote und Pontonen liegen hier vor Anker, die nur darauf warten von den Besuchern erforscht zu werden. Insgesamt liegen am Kai hier 100 Jahre schwedische Seefahrtgeschichte vor Anker, die einen Besuch im Seefahrtmuseum und auf der Ostindiefararen Götheborg ergänzen.


Auch wenn die Blicke der Besucher vor allem auf die eindrucksvollen Schiffe gerichtet sind, so findet man im Museum Maritiman auch zwei Pontons, also eine Art Schwimmkörper ohne Motorantrieb (schwimmende Plattformen), die sehr unterschiedliche Aufgaben haben können und als Arbeitsplattform, provisorische Brücke oder als Bootssteg dienen können. Die beiden Pontons im Maritiman dienten dafür den Ostseegrund von Schlamm freizuhalten, wobei auf beiden Plattformen die Arbeiter auch wohnten.


Auch die beiden Bugsierboote des Maritimmuseums Maritiman erhalten oft nur wenige Blicke, obwohl die Herkules das stärkste Bugsierboot Göteborgs war und als Eisbrecher vielen Schiffen den Zugang zum Hafen auch im Winter ermöglichte. Oder die ESAB IV, das weltweit älteste in einem Stück geschweißte Bugsierboot, das nicht nur in Göteborg gebaut wurde, sondern auch von 1920 bis 1937 als Reparationsfahrzeug im Hafen unterwegs war.


Weitaus mehr Interesse weckt bereits das Leuchtturmschiff Fladen, das zu einer aussterbenden Kategorie an beweglichen Leuchttürmen gehört. Leuchtturmboote wurden mittlerweile fast überall von festen Einrichtungen ersetzt und die heute noch nicht verschrotteten Leuchtturmschiffe kann man nur noch in einigen Museen entdecken, oder sie wurden zu Nobelrestaurants umgebaut.


Während man zum Frachter M/S Fryken, dem U-Boot Nordkaparen und dem Kreuzer HMS Småland kaum etwas sagen muss, da man ähnliche Boote auch in manch anderen Museen findet und jeder Besucher Maritimans diese Schiffe entdeckt, so liegt am Kai, am Packhusplatsen, jedoch ein wenig beachteter Göteborgspråm von dem insgesamt etwa 3.600 Exemplare gebaut wurden und die einst dem Transport von jeder Art im Göteborger Hafen dienten. Heute spielen in diesem kleinen historischen Boot vor allem Kinder.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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