Sonntag, 30. Mai 2010

Der größte Trödelmarkt in Göteborg

Im Jahre 2009 versuchte der Göteborger Stadtteil Majorna mit seinem größten Trödelmarkt Göteborgs den Zugang zum Guinness Buch der Rekorde gewinnen. Leider nahm die Organisation die Anfrage nicht sehr ernst und die Repräsentanten des Verlages glänzten mit ihrer Abwesenheit. Dieses Jahr hat Majorna die Vertreter des Guinness-Buches gar nicht erst eingeladen.


Während voriges Jahr auf den Straßen und Plätzen Majornas nur rund 600 Tische von den Bewohnern des Stadtteils aufgebaut wurden und etwa 10.000 Besucher anzog, kann man dieses Jahr von einem echten Erfolg und Aufschwung sprechen, denn weitaus mehr Bewohner des Stadtteils boten dieses Jahr ihren Trödel an und die Besucheranzahl war kaum noch zu zählen, hatte sich jedoch mit Sicherheit mehr als verdoppelt.


Das Angebot auf dem Trödelmarkt (Loppis) in Majorna war sehr vielseitig, auch wenn sich der eine oder andere professionelle Händler zwischen die privaten Käufer schlich und der eine oder andere Verkäufer nicht in Majorna wohnte und damit gegen die Regeln der Betreiber verstieß. Bücher wurden ab 10 Cents gehandelt und Fahrräder konnte man für 10 Euros erwerben.


An vielen Ständen konnte man Kinder finden, die ihre alten Spielsachen anboten oder Personen, die nach einem Todesfall Sammelgegenstände der Verstorbenen auf ihre Tische stellten, die nur dem Toten einst Spaß machten. Andere boten ihre alten Reisesouvenirs aus allen Ländern an und die nächsten hatten die übervollen Kleiderschränke geleert. Was dem einen nicht diente, war für den anderen ein Sammelobjekt oder ein wahrer Fund.


Auch der Trödelmarkt in Majorna spiegelte jedoch auch eine andere Seite der Gesellschaft, denn unter den vielen Ständen gab es auch Familien, die ihre Erinnerungsstücke verkauften, weil sie Geld zum Überleben brauchen. Für diese Personen war es eine schwere Entscheidung ihre letzten „Wertgegenstände“ zum Verkauf anzubieten, denn alles, was um 17 Uhr nicht verkauft war wurde den Myrorna gespendet, die mit dem Erlös, den sie in ihrem Warenhaus erzielen, Mittellosen unter die Arme greifen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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