Mittwoch, 13. Oktober 2010

Kosovo in Progress im Hasselblad Center in Göteborg

Vom 13. Oktober bis zum 21. November findet man im Galleriegang des Hasselblad Centers in Göteborg die Ausstellung Kosovo in Progress des schwedischen Fotografen Åke Ericson, der sich bereits durch mehrere Bildreportagen aus Krisengebieten einen Namen machte, indem er in seinen Bildern nicht zur farbenprächtigen, blutigen Sensation greift.

Åke Ericson

Seit dem Jahr 2000 arbeitet Åke Ericson als freier Fotograf, wobei er im Jahre 2008 in Schweden als Fotojournalist des Jahres ausgezeichnet wurde. Seine Fotos werden in den bedeutendsten Zeitungen und Zeitschriften in der ganzen Welt veröffentlicht, wobei er sich seit dem Jahre 2000 vor allem durch seine Bilder aus dem Ostblock hervorhob.


Für seine Bildreportage Kosovo in Progress reiste Åke Ericson ab dem Jahre 1999 zehn Jahre lang regelmäßig in das gleiche Dorf in Kosovo, das 1998 von der serbischen Luftwaffe angegriffen und in Schutt und Asche gelegt wurde. Da das Dorf Loxha als eine Hochburg der Befreiungsarmee Kosovos betrachtet wurde, kamen die Serben nach dem Luftangriff mit Raupen um selbst den Rest der Häuser dem Erdboden gleichzumachen.


Åke Ericson kam drei Monate nach Ende des Krieges erstmals nach Loxha und begann den Neubeginn dieses Dorfes zu fotografieren, das bis heute nicht seine ursprüngliche Schönheit zurückgewonnen hat, auch wenn Åke seine Aufgabe als Foto-Dokumentalist mittlerweile als beendet betrachtet. Er hat all das fotografiert, das das Leben und die Hoffnung der Dorfbewohner seit dem Krieg ausdrückt.

Loxha 1998

Im Galleriegang des Hasselblad Centers in Göteborg kann man 16 großformatige Fotos zu Kosovo in Progress sehen, die die verschiedensten Aspekte des Dorfes Loxha darstellen. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen Åke Ericsons verstärken die Wirkung der Fotos, die den Wiederaufbau zeigen, nicht nur jenen der Häuser und der Landwirtschaft, sondern auch den moralischen Wiederaufbau, indem er das erste Weihnachten, eine Hochzeit oder in Trümmern spielende Kinder zeigt.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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