Zwischen dem 16. Oktober und dem 21. November stellt erneut ein Handwerker sieben Kunstwerke im Röhsska Museum in Göteborg aus. Zum neunten Mal wurde nun ein Handwerker damit betraut seine Arbeit in künstlerischer Weise darzustellen. Die vorher ausgestellte Maurerin Katarina Ekestubbe hatte Christer Ohlsson gewählt, der sonst nur im Großformat arbeitet.
Der Steinmetz Christer Ohlsson sollte, wie bereits seine Vorgängerin, sieben Werke schaffen, die die Vielseitigkeit der Arbeit eines Steinmetz ausdrückt, wobei auch Christer gezwungen war seine Werke an die Größe der Ausstellungskästen anzupassen und erstmals aus einem Handwerk in vorgegebener Zeit Kunst zu machen, die auch Besucher der Röhsska Museums anspricht.
Christer Ohlsson arbeitet seit 23 Jahren als Steinmetz, wobei er Granit als Arbeitsmaterial bevorzugt. Wer seine Aussage, dass Stein eine lebende Materie ist, verstehen will muss nur seine Werke und die verschiedenen Arten von Granit genauer betrachten und dann die Lebenszeit einer Materie relativieren. Für Granit sind 1000 Jahre zu sehen wie ein Tag für einen Menschen.
Wer die sieben Werke Christer Ohlssons im Röhsska betrachtet, versteht auch, dass man Stein mit Gefühl und Respekt behandeln muss und dass ein einziger falscher Schlag mit einem Meißel einen gesamten Block zerstören kann. Nur wer Stein fühlen kann wie Christer ist auch in der Lage aus einem Stück fast unförmigen Steines eine fein strukturierte Kugel entstehen zu lassen.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Formen wie jene, die Christer Ohlsson nun im Röhsska Museum ausstellt, von Kunsthandwerkern geschaffen um bedeutende Gebäude zu personalisieren und um Pfeiler von Parkanlagen künstlerisch erscheinen zu lassen. Heute greift man, auch aus finanziellen Gründen, zu Betonguss, dem die Wärme und die Persönlichkeit von Stein fehlt.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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