In nur wenigen Jahren hat der Kanelbullens Dag ganz Schweden überrollt. Der 1999 zum 40-jährigen Jubiläum des Hembakningsrådets geschaffene Tag wird in Göteborg fast wie eine Jahrhunderte alte Tradition begangen. Kaum jemand wird an diesem Tag ohne eine Kanelbulle (Zimtschnecke) gegessen zu haben ins Bett gehen, denn viele Firmen laden an diesem Tag ihre Angestellte zu einer Kanelbulle ein und selbst im Kindergarten werden an diesem Tag Zimtschnecken gereicht.
Das Kanelbulle-Grundrezept, dieses typisch schwedischen Gebäcks, ist relativ einfach und fordert im Grunde keine höheren Backkünste. In Schweden jedoch werden die Geheimnisse einer echt guten Kanelbulle fast wie Geheimrezepte betrachtet und jede Hausfrau und jeder Bäcker versuchen, zumindest an diesem Tag, ein Wunderwerk auf den Tisch zu bringen, das sich von den anderen Zimtschnecken unterscheidet.
Einige der wichtigsten Geheimnisse sind mittlerweile jedoch allgemein bekannt, denn zum einen darf man nicht an Butter sparen, wobei diese auch nicht geschmolzen, sondern in natürlicher Raumwärme verarbeitet werden muss. Zum andern darf man keine Trockenhefe, sondern muss Bäckereihefe verwenden, die auch nicht erst aufgelöst wird, sondern direkt mit der Flüssigkeit, die sehr warm sein soll, jedoch 37 Grad nicht überschreiten darf, verarbeitet wird.
Bereits die Form der Kanelbulle ist nicht immer identisch, da manche auf weiche Zimtschnecken setzen, die daher auch höher sind als die klassischen. Aber auch die Menge an Zimt oder der Zusatz von Kardamom entscheiden über Aussehen und Geschmack dieses Gebäcks aus süßem Hefeteig. Und dann sollte man noch entscheiden, ob man eher Zucker oder Sirup zum Backen verwendet, was ebenfalls Aussehen und Geschmack verändert.
Und schließlich bleibt noch die Frage nach der Füllung und der Dekoration, denn außer der traditionellen Füllung findet man heute auch Füllung mit Madelmasse und statt mit grobem Zucker werden sie mit Mandel bestreut. Und, nicht zu vergessen, auch die Wahl des Mehls spielt eine gewisse Rolle wie gut die Kanelbullar gehen und wie sie schmecken.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen