Zwischen dem 25. September und dem 31. Oktober kann man im Kulturzentrum Frölunda in Göteborg eine Kunstrichtung entdecken, die heute als nahezu ausgestorben gilt. Es handelt sich dabei um die Kunst Spitzen auf traditionelle Weise zu klöppeln. Diese Ausstellung, bei der 20 Kunsthandwerker teilnehmen, trägt den Namen Trådkunst på sin spets, die perfekte Fadenkunst.
Die Ausstellung im Frölunda Kulturzentrum erklärt die Geschichte der Klöppelkunst vom Beginn bis zu den heutigen Tagen, wobei hier nicht nur das jeweilige Handwerksgerät gezeigt wird, sondern auch die Bedeutung von Spitzenkunst in Mode, Schmuckherstellung und als Kunstform betrachtet wird, denn auch wenn die früheren Spitzenkragen oder Deckchen überwiegend verschwunden sind, so lebt die Klöppelkunst heute in neuer Form als Kunsthandwerk fort.
Bei der Ausstellung Trådkunst på sin spets entdeckt man Kunstwerke der bedeutendsten Textilkünstler und Kunsthandwerker Schwedens, aber auch Leihgaben des Vereins Svenska Spetsar und das Vadstena Spetsmuseum. Vadstena kann als das Zentrum der schwedischen Klöppelkunst betrachtet werden, wo man die Tradition des schwedischen Klöppelns bis ins 17.Jahrhundert zurückverfolgen kann.
Parallel zur Ausstellung Trådkunst på sin spets finden im Kulturzentrum Frölunda auch mehrere Workshops und Einführungskurse ins Klöppeln statt. Drei Vorträge über Klöppelkunst im Verlauf der letzten Jahrhunderte runden das Thema ab, wobei hier auch Goldbroderie, Seide und Weben oder Spitzenkragen zur Zeit von Gustav Adolf als Themen mit aufgenommen werden.
Ebenfalls parallel zur Ausstellung Trådkunst på sin spets kommen die vier historischen Klöppelmaschinen, die sich bisher im kleinen Spitzenmuseum in Gingri bei Borås befanden, nach Göteborg. Seit dem 9. Oktober kann man nun die einsatzfähigen Maschinen in der Göteborger Remfabrik finden. Mit Hilfe dieser Maschinen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts werden dort bis zu 100 verschiedene Spitzen aus Leinen und Baumwolle auf traditionelle industrielle Weise hergestellt.
Copyright Text: Herbert Kårlin - Fotos: Irene Kårlin
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