Viele Besucher Göteborgs, die ein Maximum von der Stadt sehen wollen, erwerben zuerst einmal den Göteborgspass, was im Sommer bisweilen eine bedeutende Ersparnis bedeuten kann, wenn auch weit von entfernt von jener, die die Werbung verspricht. Was aber, wenn man im Oktober, Januar, März oder einem anderen Nebensaison-Monat mitten in der Woche nach Göteborg kommt? Hier entdeckt man in der Regel, dass der Kauf ein Verlustgeschäft ist, da von den versprochenen Aktivitäten kaum eine zur Verfügung steht.
Die erste Voraussetzung für eine Ersparnis ist bereits, dass man sich den Göteborgspass bereits vor seiner Ankunft in Göteborg kauft, damit man von den kostenlosen Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln profitieren kann. Allerdings kostet ein Fahrschein für 24 Stunden ohnehin nur 65 Kronen, der es zudem erlaubt, seine Kinder (bis 20 Jahren!) kostenlos mitzunehmen. Bei einer Drei-Tageskarte sind die Fahrten sogar noch billiger.
Von all den teuren Angeboten, die man mit dem Göteborgspass „kostenlos“ nutzen kann, steht während der Woche nur das Universeum zur Verfügung. Wer sich daher für Naturwissenschaft in abenteuerlicher Atmosphäre interessiert, kann unter Umständen mit dem Göteborgspass einen kleinen Gewinn machen, vorausgesetzt, man interessiert sich noch für andere Museen, die man innerhalb der Öffnungszeit besuchen kann.
Da es während der Woche keinerlei Rundtouren oder Führungen gibt und selbst das Riesenrad still steht, so sollte man mit dem Göteborgspass, nach dem Universeum, auf jeden Fall den Utkikken im Läppstiftet hoch fahren und den Ausblick über Göteborg genießen. Um jedoch ein kleines Schnäppchen zu machen, muss man dann unmittelbar das Flugmuseum Aeroseum besuchen, da man die fünf städtischen Museen auch ohne Göteborgspass für 40 Kronen ein ganzes Jahr über besuchen kann und der Eintritt bis zum 25. Jahr ohnehin kostenlos ist.
Da die meisten Museen zur Nebensaison nicht täglich geöffnet sind, das Volvo Museum zu weit außerhalb der Stadt liegt und die städtischen Museen mehrheitlich um 17 Uhr schließen, muss man sich nach dem Aeroseum beeilen noch eines der Museen zu besuchen, damit man vom Göteborgspass auch profitieren kann, wobei die Tagesbesucher, die mit den Booten aus Kiel kommen, bei diesem Programm anschließend vielleicht gerade noch bei einem Afterwork die Atmosphäre der Stadt entdecken können, bevor sie die Straßenbahn zurück zur Fähre nehmen müssen.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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