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Donnerstag, 15. Juli 2010

Militärhistorische Geschichte in Göteborg

Die militärhistorische Geschichte Göteborgs reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück, denn durch die geographische Lage an der Mündung des Göta Älvs war die Stadt zu jeder Zeit ein strategisch bedeutender Punkt und entsprechend viele Bauten und Einrichtungen beziehen sich daher auf Verteidigung. Es ist daher auch normal, dass sich mehrere Museen der Stadt mit dieser Verteidigung auseinandersetzten.

Aussicht auf Kviberg im Jahre 1801, Kvibergs Museum

Auch wenn das Göteborger Stadsmuseum die Gesamtgeschichte Göteborgs sehr ausführlich darstellt, so fehlen dort dennoch viele Mosaiksteine, bei deren Ergänzung dem Besucher der Stadt die Museen Maritiman und das Aeroseum weiterhelfen. Diese beiden Museen werden noch von einem dritten begleitet, das rund 100 Jahre Geschichte der Artillerie und der Luftabwehr Göteborgs beschreibt und die Geschichtsschreibung damit ergänzt.


Das Kvibergs Museum ist in den alten Räumen einer ehemaligen Kaserne untergebracht, in den Räumen wo früher kranke Pferde behandelt wurden, wo sie ihre Hufe erhielten und wo die Schmiede der Kaserne untergebracht war. Die Geschichte, die in diesem militärhistorischen Museum erzählt wird, behandelt die Zeit von 1895 bis 1994, dem Tag, als die Kaserne geschlossen wurde.


Einen wichtigen Teil des Kvibergs Museum nimmt die Geschichte der berittenen Artillerie ein, die darauf aufbaute, dass die Pferde in guter Gesundheit waren und manchmal mehr gepflegt wurden als ihre Reiter. Wer die Kanonen aus dem Jahre 1795 in Raum acht des Museums betrachtet und die bereits beim Feldzug Napoleons eingesetzt wurden, versteht, dass Pferde in jener Zeit ungemein bedeutend waren, bis sie schließlich von motorisierten Fahrzeugen ersetzt wurden.


Eine andere bedeutende Verteidigungsgeschichte Schwedens erzählen auch die Räume im Kvibergs Museum, die der Luftabwehr gewidmet sind, denn auch nach der Kapitulation des Nazideutschlands war die Gefahr für das Land nicht gebannt, sondern durch den Kalten Krieg nur verlagert. Die Bedrohung Schwedens blieb erhalten und machte daher auch eine geheime Basis für Jagdflieger in Göteborg nötig wie auch die Aufrechterhaltung einer Flugabwehr.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 17. Januar 2010

Minneslundar auf den Friedhöfen in Göteborg

Der erste Minneslund erschien in Göteborg im Jahre 1966 in Kviberg, sieben Jahre nach dem ersten Minneslund in Malmö und in Västerås. Die schwedische Kirche wollte bei diesen auf dem Friedhof abgegrenzten Anlagen ihren Mitgliedern eine Alternative zu den üblichen Beerdigungsmöglichkeiten bieten.


Heute findet man in Göteborg elf Minneslundar, also anonyme Grabstellen, an denen es keine Grabsteine gibt und nirgends der Name eines Verstorbenen zu finden ist. Oft sind es die Toten selbst, die nach ihrem letzten Willen anonym beerdigt werden wollen, sei es, indem die Urne begraben wird, sei es, dass die Asche im Minneslund verteilt wird. Aber auch die Erben können sich noch zu dieser Art an Beerdigung bestimmen.


Obwohl der Minneslund eine besondere Anlage in einem Friedhof ist und kein Angehöriger bei der Beerdigung dabei sein kann, zeigen diese Anlagen sehr viel Persönlichkeit, denn die Besucher versuchen eine Art Erinnerungsstätte, ein Monument, zu schaffen an der Kränze angebracht werden, Blumen die Anlage verschönern und immer die sogenannten ewige Lichter brennen.


Ein Minneslund ist meist eine kleinere Anlage, an der man ein Wasserspiel findet und ein öffentliches Kunstwerk angebracht wird. Im Västra Kyrkogården in Göteborg findet man in einer Umgebung mit Granitblöcken das Werk Tröst von Inger Karlberg, aber auch eine kleine erhöhte Terrasse mit Bänken, was den Minneslund eher wie einen kleinen Park aussehen lässt.


In jüngerer Zeit kommen zu den Minneslundar in Göteborg auch Askgravlundar, wo die Asche verstreut wird, die Angehörigen jedoch eine kleine Erinnerungsplakette anbringen lassen können und wo sie bei der Beerdigung dabei sein können. Ein Minneslund ist meist der häufigst besuchte Ort eines Friedhofes, der nicht nur von Angehörigen besucht wird, sondern als Hort der Ruhe betrachtet wird.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin