Sonntag, 17. Oktober 2010

Herbstliches Cafémilieu in Göteborg

Göteborg gehört zu den Städten in denen mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling Cafés ihre Stühle und Tische an die Straße stellen, wo sie dann bis November stehen und Gäste anzuziehen. Jeder Strahl Sonne wird hier mit einem Kaffee verbunden, der im Freien getrunken wird. Aber selbst zu Afterwork um 17 Uhr findet man noch bei Temperaturen von gerade einmal 6 Grad noch jemand, der sein Bier und Essen im Freien einnimmt.


Wer dieses Gefühl der Göteborger zu ihren Straßencafés erleben will, muss an einem Sonnentag nur an der Avenyn, der Vasagatan, der Linnégatan oder der Haga Nygatan suchen, denn hier treffen sich alle Schichten der Bevölkerung und genießen in einem der zahlreichen Cafés die geringste Wärme, die die Sonne nach Göteborg trägt.


Während man während der touristischen Epoche im Sommer oft kaum einen freien Platz an den Tischen der Straßencafés findet, die oft auch kleinere Gerichte anbieten und bisweilen selbst eine Schankgenehmigung haben, findet man im Frühling und Herbst fast immer einen freien Tisch, wobei jedoch, vor allem an einem sonnigen Samstag, in der Haga Nygatan die Schlange zur Theke beträchtlich lang sein kann.


Da es im Oktober oder November jedoch, selbst bei Sonne, nicht mehr so warm in Göteborg ist, dass man sich, ohne besondere Vorkehrung, ungeschützt lange an einen Tisch an der Straße setzen will, bieten die Cafés in Göteborg einen Service, der allen Gästen sehr willkommen ist. Auf jedem Stuhl findet man bei kühler Witterung eine Wolldecke, die man sich auf die Knie legen oder in die man sich einwickeln kann.


Im Gegensatz zu Südfrankreich oder Spanien, wo man die kühle Luft durch die Installationen unterschiedlicher umweltfeindlicher Heizquellen aufwärmt, will die Mehrheit der Göteborger wirklich die Sonne genießen und fühlen und wärmt sich daher mit einer natürlichen Quelle auf, einer Wolldecke. Mit dieser Methode kann man in Göteborg acht Monate lang im Freien einen Kaffee trinken und von der Sonne profitieren.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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