Wer von August bis Mitte Oktober den Botanischen Garten in Göteborg besucht, hat die Möglichkeit eine etwa 100 Meter lange Rabatte mit der Dahliensammlung der Anlage in voller Blüte zu erleben, ein Erlebnis, das jedem Gartenliebhaber das Herz höher schlagen lässt, da bei dieser Sammlung die Vielfalt dieser Blumen voll zum Ausdruck kommt.
Dabei gibt es ursprünglich von der Dahlie, der Nationalblume Mexikos nur 30 verschiedene Arten. Nur das erstaunlich vielseitige Vermögen dieser Pflanze sich zu kreuzen und damit immer neue Hybriden zu schaffen, ließ mittlerweile rund 15.000 Arten entstehen und schuf Blüten, die unterschiedlicher kaum sein können.
Dahlien wurden 1570 erstmals von einem spanischen Arzt beschrieben, der während einer der Eroberungszüge der Spanier die Pflanze bei den Azteken entdeckte, die die hohlen Stiele für die Bewässerung verwendeten und die Knollen aßen und auch als Medizin verwendeten. Selbst die Tiere der Indios wurden mit den Knollen gefüttert, die sehr reich an Inulin sind und in den Bergen Mexikos gut gedeiht.
Dennoch kamen die Dahlien erst gegen 1780 nach Europa, als der Leiter des Botanischen Gartens in Mexiko einige Exemplare an einen Kollegen in Madrid schickte. Der Botaniker Antonio José Cavanilles in Madrid gab der Pflanze dann den Namen Dahlia, in Erinnerung an Linnés Lehrling Anders Dahlia, der nur kurz vor die Dahlie nach Madrid kam mit 38 Jahren, starb. Anders Dahlia arbeitete mehre Jahre in Göteborg und leistete einen bedeutenden Beitrag in der Beschreibung der Pflanzenwelt Westschwedens.
Die Dahlie eroberte Europa unmittelbar und kam bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch nach Schweden, wo sich die Blumen ab Ende Sommer besonders gut entwickeln, da die schwedischen kurzen Tage im September der Situation in den mexikanischen Bergen am nächsten kommt. Im Botanischen Garten Göteborgs findet in der Regel Ende August eine Führung an der Dahlienrabatte statt bei der die Teilnehmer auch zahlreiche Ratschläge über Zucht und das Hybridverhalten der Dahlien erfahren.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen