Nachdem das Thema der diesjährigen Göteborger Buchmesse Bok & Bibliotek der Literatur Afrikas gewidmet ist, war es auch eine Selbstverständlichkeit, dass die Messe diese Aussage bereits bei der offiziellen Eröffnung als Leitlinie betrachtete und einige der afrikanischen Gäste bei den Festlichkeiten eine wichtige Rolle spielen.
Obwohl die Eröffnung in einem Nebenbau des Messegebäudes statt fand, war der Raum bis zum letzten Platz gefüllt als die Sängerin und Musikerin Dobet Gnahoré aus der Elfenbeinküste vor dem Publikum sang und ihren Gesang mit afrikanischen Instrumenten begleitete. Selbst wenn nur eine Minderheit des Publikums die Texte verstehen konnte, so waren dennoch alle Zuschauer von der Kraft und der melodiösen Stärke dieser Sängerin beeindruckt.
Nach der Einleitungsrede von Anna Falck, der Geschäftsführerin von Bok & Bibliotek, einleitenden Worten der schwedischen Kultusministerin Lena Adelsohn Liljeroth und der Hervorhebung der Entwicklung der afrikanischen literarischen Kultur von Carin Norberg, der Leiterin des Nordischen Afrikainstitutes wurde der nigerianischen Schriftstellerin Sefi Atta während der Eröffnung der Buchmesse der afrikanische Buchpreis Noma Award verliehen, eine der höchsten afrikanischen Auszeichnungen für Schriftsteller.
Nach dem Ergebnis der schwedischen Wahlen bei denen es der extrem rechten Partei des Landes gelang in den Reichstag zu kommen, war es nicht verwunderlich, dass bei mehreren Reden zur Eröffnung der Buchmesse 2010 auch einige Worte zu Vorurteilen, die man in der Literatur bereits überwunden hat, zur Sprache kamen. Sefi Atta stellte bei Ihrer Rede die Rolle von Internet für afrikanische Literaten hervorhob, das es ermöglichte, die afrikanische Literatur zu verbreiten und zu befreien.
Sefi Atta, die heute in den USA lebt, eröffnete dann auch offiziell die Buchmesse, indem sie das Logo der Buchmesse Bok & Bibliotek wie eine Geburtstagstorte entflammte. Auch wenn dieser Gedanke von der Idee her positiv war, so kann man die in Feuer gesetzten Worte Buch und Bibliothek jedoch auch anders interpretieren, was gerade beim Thema Afrika nicht unbedingt positiv zu bewerten ist.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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