Sonntag, 18. Oktober 2009

Västra Frölunda kyrka, eine der Kirchen Göteborgs

Die erste Kirche in Västra Frölunda befand sich westlich des heutigen Gebäudes und wurde vermutlich um das Jahr 1200 errichtet. In offiziellen Dokumenten erscheint sie bereits im Jahre 1313, also zu einer Zeit als das heutige Göteborg noch eine Sumpflandschaft war und sein Vorgänger Lödöse sich 40 Kilometer nördlich der heutigen Stadt befand. Frölunda war zu jener Zeit vollkommen unabhängig von Lödöse und eine selbständige Ansiedlung.


Diese erste Västra Frölunda kyrka brannte während des Siebenjährigen Krieges (1563 - 1570) ab und bereits 1622, zur Zeit als das heutige Göteborg gegründet wurde, wurde an der gleichen Stelle eine neue Kirche errichtet, die anschließend mehrmals umgebaut und erweitert wurde. 1866 wurde dann die heutige Kirche erbaut und 1869 konnte das vorherige Gebäude abgerissen werden.


Der Baustil der heutigen Västra Frölunda kyrka kann als neugothisch betrachtet werden, ist jedoch, trotz der imposanten Erscheinung auf ihrem Hügel ohne besondere Bedeutung. Im Inneren der Kirche kann man jedoch einige Kleinode der mittelalterlichen Kirche entdecken. Der Altar stammt noch vom Jahre 1687 und wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrmals restauriert.


Der Altar stellt sowohl das Abendmahl als auch die Kreuzigung dar. Rechts und links der vergoldeten Kolonnen stehen Petrus mit dem Schlüssel zum Himmelreich und Paulus mit seinem Schwert. Neben der Kreuzigungsszene stehen Moses mit seinem Stab und Johannes der Täufer mit einem Buch. Über dem Alter thront Jesus mit einem römischen Kreuz, das jedoch erst später der Skulptur zugefügt wurde.


Die Standuhr neben dem Altar, eine Gouleur, stammt von 1770 und wurde vom Göteborger Uhrmacher Olof Rising hergestellt. Ein Taufbecken des 17. Jahrhunderts sowie ein Archivschrank des 18. Jahrhunderts sind heute in der Sakristei aufbewahrt. Auch der Hostienbehälter, der bei Hochmessen verwendet wird wurde noch Ende des 18. Jahrhunderts vom Göteborger Goldschmied Lars Bergström hergestellt. Die restliche Einrichtung der Kirche stammt vor allem vom Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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