Mittwoch, 14. Oktober 2009

Der Linnépark in Haga, Göteborg

Im Jahre 2007 war Linnés 300-jähriger Geburtstag, der an zahlreichen Stellen Göteborgs dazu führte, dass Gartenanlagen in Erinnerung an den großen Botaniker angelegt wurden, nicht zuletzt auch im Botanischen Garten Göteborgs. Aber nicht immer waren es offizielle Anlagen, die zu diesem Geburtstag das Licht sahen. Im Göteborger Stadtteil Haga legte auch die Bostads AB Poseidon einen kleinen Park besonderer Art an.


Wer vom Monument Hagas Historia aus zu den Treppen geht, die zur Skansen Kronan führen entdeckt am Fuße des Risåsbergets den kleinen Linnépark von Haga, in dem Skulptur, Lichteffekt, Information und Pflanzen Hand in Hand gehen. Hier wird Linné nicht nur als Botaniker gezeigt, sondern auch als Heiler, Philosoph, Geologe und Weltreisender. Um den Pflanzenreichtum des Parkes wirklich zu entdecken sollte man den Park jedoch in mehreren Epochen des Jahres besuchen.


Linné arbeitete selbstverständlich nicht allein um alle von ihm beschriebenen Pflanzen-, Tier, und Gesteinsarten zu entdecken. Ihm standen zeitweise 17 Wissenschaftler der Universität Uppsala zur Verfügung, die in seinem Namen die Welt bereisten um unbekannte Arten zu entdecken. Die meisten dieser Reisen hatten in Göteborg ihren Anfang. Die symbolischen Schiffe im Linnépark sollen an diese Reisen erinnern und stellen die Schiffe der Ostindiefararen dar.


Acht der 17 Aposteln, wie Linné seine Helfer nannte, starben in fernen Ländern an schweren Krankheiten. Damit der Einsatz dieser Wissenschaftler nicht vergessen wird verlieh Linné acht Blumen die Namen dieser Helfer. Linnés eigenen Reisen in Schweden gehören vermutlich zu den best beschriebenen Entdeckungsreisen in die Pflanzenwelt, da Linné ausführliche Tagesbuchaufzeichnungen machte, die zum Teil heute noch nachgedruckt werden.


Der Linnépark in Haga zeigt vor allem Pflanzen, die Linné selbst wichtig waren, wie Buchsbaum, Walderbeere oder verschiedene Veilchen. Oder aber zwei Bananen der Art, die er selbst in Uppsala zur Blüte brachte um die Früchte König Adolf Fredrik und Königin Lovisa Ulrika anzubieten. Aber auch der Maulbeerbaum gehört zu der reichhaltigen Sammlung, den er wegen der Seidenraupen nach Schweden brachte, in der Hoffnung, dass Schweden dadurch vom Seidenimport unabhängig werden könnte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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