Dienstag, 16. Februar 2010

Hotel Göta Källare in Göteborg

Nach den Friedensverträgen von 1809 hatte Laurentius Segerlind die Idee die Umgebung um den heutigen Drottningstorget aufzukaufen, wo erst wenige Jahre vorher die Befestigungen Göteborgs abgetragen wurden. Gleichzeitig wollte er das erste Hotel mit Restaurant auf einem der neu erworbenen Grundstücke errichten, was ihm ein Jahr später genehmigt wurde. Dies war die Grundlage für den Göta Källare.


Das Hotel-Restaurant Göta Källare hatte jedoch eine Auflage, nämlich dass das Gebäude keinerlei Prunk aufweisen durfte. Dies erklärt auch das relativ nüchterne Gebäude nahe des Göteborger Hauptbahnhofs. Der einzige Prunk des Gebäudes waren Pflanzkübel mit kleineren Bäumen, die vor dem Haupteingang des Hotels aufgestellt wurden. Die Skulpturen der Frauen, die den Reichtum Göteborgs symbolisieren wurden erst unter der Amerika Linjen geschaffen.


Das Hotel hatte bereits bei seiner Eröffnung 56 Räume, ein Restaurant und einen Billardsaal. Die ersten Gäste bezogen ihre Zimmer im Göta Källaren am 22. Mai 1812. Das Hotel gehört damit zu den ältesten Hotels ganz Skandinaviens und schloss seine Türen erst im Jahre 1944 endgültig, einer Zeit als bereits zahlreiche andere, modernere Hotels in nächster Nähe erbaut waren. Allerdings war das Gebäude, als es zwischen 1918 und 1921 im Besitz von SKF war, zu einem Bürohaus umgewandelt und erst der nächste Besitzer, die Amerika Linjen, gab dem Gebäude seine ursprüngliche Bestimmung zurück.


Aber auch als Göteborg bereits über andere Hotels verfügte, blieb der Göta Källare weiterhin ein Vorreiter in einem anderen Bereich. Im Zimmer sechs wurde nämlich am 12. Februar 1896 der erste Tonfilm vorgeführt, vier Jahre bevor diese Filme Paris erreichten. Es handelte sich um den Film „Miss Carmencita i en spansk dans“.


Während des Zweiten Weltkriegs war der Göta Källare ein Schutzraum für die Bewohner der Umgebung. Nach dem Krieg wurde das Gebäude dann von einer renommierten Anwaltsfirma benutzt, war ein Festlokal für den Brädseglarklubb und wurde zu zahlreichen anderen Zwecken genutzt. Die letzte bedeutende Bestimmung bekam der Göta Källare im Jahre 1992 als das Dragt Glass Studio das Gebäude erwarb, umbaute und es für Ausstellungen nutzte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Erstes Foto: Stadsmuseum Göteborg

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