Zwischen 1821 und 1930 verließen über eine Million Schweden das Land in der Hoffnung dem Hunger und der Armut entkommen zu können. Aber nicht alle bekamen die notwendigen Papiere und viele hatten auch nicht die Mittel das Land zu verlassen. Da Göteborg für alle Auswanderer eine Art Zwangsstation war, strandeten viele, die ihr Heil in der Übersee suchen wollten, in Göteborg.
Sehr schnell fanden sich in der Stadt Gruppen, die aus den gleichen Landesteilen Schwedens kamen, den gleichen Dialekt sprachen und vor allem das gleiche Heimweh in sich trugen. Kein Wunder daher, dass sich in dieser Zeit die ersten Heimatgilden bildeten, so im Jahre 1873 die Smålandsgilde Göteborgs.
Der Traum jeder Gilde, auch jener, die in den folgenden Jahren entstanden, war es, ein Haus aus der Heimat zu haben um sich dort zu treffen, dort die Kultur der entsprechenden Landschaft aufrecht zu halten, Gerätschaften zu sammeln und auch um die „verlorene Kultur“ ihren Nachkommen zu vermitteln. Als Bauplatz bot sich in ihren Augen der Schlosswald an.
Mehrere Gilden stellten im Laufe der Jahre den Antrag im Göteborger Slottsskogen (Schlosswald) ein kleines Haus aus ihrer Gegend zu holen und dort aufzubauen, vor allem, nachdem im Jahre 1905 die Smålandsstuga im Schlosswald als erste Landschaftsstuga errichtet wurde. Die Verwaltung des Slottsskogen wollte jedoch kein neues Skansen schaffen und lehnte daher die Anträge auf eine Bohuslänstuga, eine Skaraborgstuga und eine Gotlandstuga ab.
Auch aus der Skånestugan wurde nichts, da der Gilde, trotz Baugenehmigung, das Geld fehlte und das Lager, in dem sich die ebenfalls genehmigte Värmlandstuga befand, brannte ab und zerstörte damit den Traum der Gilde. Auch aus der Östergötlandstuga wurde nichts, da die Gilde kein typisches Gebäude in ihrer Region erwerben konnte. Aber auch ohne ein Museumsdorf im Schlosswald ist es ein Abenteuer die vier vorhandenen Lanschaftsstugor und das alte Polishuset des Slottsskogen zu besuchen.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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