Ursprünglich legten Boote mit Waren und Fisch direkt an den Kais des Stora Hamnkanalen in Göteborg an. Als jedoch die Schiffe größer wurden und tiefer im Wasser lagen, wurde es notwendig, diesen Schiffen einen neuen Anlegeplatz möglichst Nahe der Einfahrt zum Stora Hamnkanalen zu bieten. Am geeignetsten fand man dafür die Stelle, wo man heute das Stenpiren findet, das den Abschluss zu Skeppsbron bildet.
Bevor man jedoch in den Jahren 1844/1845 das Stenpiren (Steinpier) erbaute, begnügte man sich mit einer Anlegestelle aus Holz, von der aus vor allem die Boote zu den Schären gingen, die heute ihren Hafen in Saltholmen haben. Aber auch Handelsschiffe und andere Fahrzeuge legten hier, im Zentrum der Stadt, inom Vallgraven, an.
Schon bald zeigte sich, dass das Stenpiren nicht für die zahlreichen Auswandererschiffe nach Amerika und die wachsende Handelsflotte Göteborgs ausreichte und es wurden sowohl bei Skeppsbron als auch beim Packhusplatsen Kaianlagen mit einer Eisenbahnlinie errichtet. Folge davon war auch, dass sich die bedeutendsten Reedereien jener Zeit am südlichen Älvstranden nieder ließen.
Als die Götaverken, die 1989 ihre Aktivitäten als Schiffsbauwerft einstellten, im Jahre 1973 einen größeren Wendeplatz für ihre Trockendocks brauchten, störte das Stenpiren und es wurde um 42 Meter verkürzt. Heute legen an diesem Kai nur noch einige Ausflugsboote, vor allem zu Schärenrundfahrten, an und hin und wieder ein gemieteter Segler für eine Reisegruppe.
Während früher das Stenpiren ständig eine rege Aktivität zeigte und ständig Boote beladen und entladen wurden, wird das Pier heute nur noch von zwei Monumenten dominiert, zum einen vom Delawaremonument von Carl Milles, das an die Gründung Neuschwedens erinnert und das Krigsseglarnas minnesmärke von Lars Kleen, das in Erinnerung an die toten Seeleute des Zweiten Weltkriegs erbaut wurde.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Postkarte: Stadsmuseum Göteborg
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