Dienstag, 10. November 2009

Skeppsbron innerhalb des Wallgrabens in Göteborg

Skeppsbron ist der Kai am Göta Älv, der den Stora Bommen am Stenpiren (mit dem Delaware Monument und den Kriegsseglern) mit dem Rosenlundskanalen verbindet und gehört daher zum Stadtteil innerhalb des Wallgrabens. Um aus Skeppsbron den ersten bedeutenden Hafen Göteborgs zu machen mussten einst tonnenweise Erde und Gestein angekarrt werden um aus dem Sumpfgebiet eine Anlegestelle für Boot zu schaffen.


Auf Grund seiner Lage war Skeppsbron ursprünglich einer der animiertesten Stadtteile am Göta Älv. Von der bedeutenden Industrie, der Eisenbahnlinie und dem regen Schiffsverkehr ist heute nur noch wenig zu sehen, denn außer dem Fabrikgebäude Merkur und den Ausflugsbooten am Stenpiren lässt kaum noch etwas auf die glorreiche Zeit von Skeppsbron schließen.


Aus Skeppsbron, wo einst der erste Werftkran zu finden war, die ersten Boote der Ostindiefararen wie der Götheborg anlegten und schließlich der Dampfer Lexington seinen Platz fand wird bald ein neues Skeppsbron werden, das Freizeitkapitäne mit ihren Segelbooten anziehen soll und mit einer modernen Strandpromenade und einem Freibad die Göteborger zum Fluss ziehen soll.


Wer sich heute nach Skeppsbron verirrt oder sein Auto im P-Arken, dem einzigen schwimmenden Parkplatz Schwedens, unterstellt, entdeckt noch das erste China-Restaurant Göteborgs, das in den 70er Jahren öffnete und bereits einmal wegen Abrissarbeiten umziehen musste. Das einzige architektonisch interessante Gebäude an Skeppsbron ist die alte Fabrik Merkur, die einen deutlichen Kontrast zum anschließenden Kasten der Göteborg-Energi bildet.


Noch kann niemand sagen welche Gebäude an Skeppsbron den neuen Plänen der Stadtarchitekten weichen müssen um luxuriösen Hochhäusern Platz zu machen, die nicht nur die Aussicht auf den Göta Älv genießen können, sondern auch einen ständigen Blick auf die einzige Werft Göteborgs haben werden. Sicher ist jedoch dass die Tage des heutigen Skeppsbron gezählt sind.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen