Sonntag, 15. November 2009

Neuanlage des Gartens des Gustavdoms in Göteborg

Der Gustavsdom (domkyrkan) in Göteborg, der seinen Namen nach dem Stadtgründer Göteborgs erhielt, wurde am 21. Mai 1815 eingeweiht, obwohl er erst 1827 fertiggestellt war. Von den beiden Kirchen, die vorher hier ihren Platz hatte kann man heute kaum noch etwas sehen, ebensowenig vom Friedhof, der einst die Göteborger Kathedrale umgab und in dem einige bedeutende Göteborger beerdigt wurden.


Nachdem der Gustavidom mittlerweile vollständig renoviert wurde, werden nun auch die Gartenanlagen, die den Dom umgeben, erneuert. Die Geschichte der Domkyrka und die geplanten, begonnenen Gartenumbauten können noch bis zum 27. November in einer Ausstellung in der nördlichen Kapelle des Doms eingehend studiert und betrachtet werden.


Bei den Arbeiten wurde bisher , bis auf einige wenige Bäume, der gesamte Grund neu bearbeitet. An ihrer Stelle bleiben vor allem der Brunnen am Rande des Grundstücks und die Büste von Peter Wieselgren. Die Wiesen, Wege und fast die gesamte Bepflanzung fielen bereits den Renovierungsarbeiten zum Opfer.


Die Gartenanlage wird natürlich weder so zurückverwandelt, dass sie jener gleicht als der Gustavsdom in Göteborg erbaut wurde, denn zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es keine Gartenanlage um den Dom. Es wird vielmehr versucht eine Gartenanlage zu rekonstruieren, die dem Ende des 19. Jahrhunderts entspricht. Und auch hier soll keine Kopie entstehen, sondern eine Anlage, die die damaligen Gartenarchitekten vermutlich heute erstellen würden.


Die Arbeiten im Garten der Domkyrkan bauen auf alte Stiche, Beschreibungen und Dokumente sowie eine überlieferte Liste der Pflanzen, die sich Ende des 19. Jahrhunderts dort befanden. Die Anordnung, die ab Mitte 2010 sichtbar sein wird, wird daher zwar die früheren Gewächse berücksichtigen und die Form des Gartens nachempfinden, aber die Pflanzen bekommen den Platz, den die heutigen Gartenbauarchitekten für richtig empfinden. Es wäre daher besser nicht von einer Rekonstruktion zu sprechen, sondern vom Nachempfinden einer früheren Gartenanlage, was durchaus eine beträchtliche Leistung ist und den Gustavidom mit Sicherheit bereichert.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
Originale: Stadsmuseum Göteborg und Architekturbüro

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