Wer ein Stück altes Göteborg sucht wird heute nur noch an einer einzigen Stelle wirklich fündig. Im Gathenhielmska Kulturreservat findet man heute noch rund 20 Häuser des 18. und 19. Jahrhunderts, die fast unverändert eine kleine „Gemeinde“ innerhalb Göteborgs bilden. Hier findet man keine Autostraße und keinen modernen Bau, sondern etwas schiefe Häuschen, die bis in die heutige Zeit überlebt haben.
Das Gathenhielmska Kulturreservat nahe des Stignergstorget in Göteborg liegt auf einer Fläche von etwa 150 x 150 Metern und zeigt dem Besucher wie der Stadtteil Majorna aussah bevor die modernen Häuser mit ihrem Komfort, die das Gebiet umgeben, hier entstanden. Einige der kleinen Häuser sind heute noch Wohnungen, aber die Mehrheit sind Vereinsräume oder bilden ein kleines Museum.
Als die Stadt Göteborg zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Gebäude abreißen wollte um Neubauten Platz zu machen lehnte sich die Mehrheit der Göteborger gegen diese Entscheidung auf und bildeten einen Verein zum Schutze des Gathenhielmska Gebietes. Im Jahre 1936 wurde dann, unter anderem mit der Unterstützung des Charles Felix Lindbergs Donationsfonds, das Gathenhielmska Kulturreservat geschaffen und unter Schutz gestellt.
Auch wenn die Häuser allein schon von außen einen Besuch wert sind, so können einige von ihnen bisweilen auch von innen betrachtet werden, da die dort ansässigen Vereine versuchen die Geschichte der Häuser und diesen Teil Majornas nach außen zu tragen. Die beste Zeit für einen Besuch der Häuser ist der erste Sonntag im September, dem Fest des Gathenhielmska Kulturreservates. Aber auch im Dezember hat das Haus in der Pölgatan 11 einen Tag der offenen Tür.
Das bekannteste Gebäude des Gathenhielmska Reservatets ist das Gathenhielmska Huset, das direkt am Stigbergstorget liegt, auch wenn das Gebäude nicht dem alten traditionellen Stil der anderen Häuser entspricht. In das Göteborger Heimatdorf in Majorna gehen auch drei Grünflächen mit einem Spielplatz ein und als Erinnerung an die einstigen Berufe der Bewohner findet man in der Pölgatan auch die Statue Sjömannen (der Seemann) von Eino Hanski.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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