Freitag, 16. April 2010

Spielskulpturen, Kunst und Kinder in Göteborg

Allen voran führte Egon Möller-Nielsen, der als Architekt, Skulpteur und Bilderbuchautor arbeitete, in den 50er Jahren Spielskulpturen in Schweden ein, die in kurzer Zeit das ganze Land eroberten. In allen Städten des Landes, so auch in Göteborg, setzt diese Bewegung bis heute fort und mehrere bedeutende Künstler werden regelmäßig damit beauftragt Kunstwerke zum Anfassen zu schaffen um dadurch auch Kindern Kunst näher zu bringenn, Werke, die von den üblichen Gerätschaften eines Spielplatzes abweichen.


Spielskulpturen in Göteborg können sehr verschiedene Formen annehmen und haben im Grunde nur den Punkt gemeinsam, dass sie für Kinder gedacht sind und damit das Spiel mit Kunst vereinen. Eines der ungewöhnlichsten Beispiele ist hier das Pflanzenlabyrinth mit 1200 Eiben im Göteborger Schlosswald, wo sich Kinder durch ein lebendes Labyrinth bewegen müssen um am Zielpunkt ein Mosaik mit einem Wolf, einer Schlange und eine Eidechse zu finden.


Die beiden ältesten Spielskulpturen der Stadt wurden vom „Erfinder“ dieser Kunstwerke geschaffen, denn sowohl das Ei als auch Tufsen wurden von Egon Möller-Nielsen geschaffen. Diese beiden Werke kamen so gut bei Kindern an, dass mehrere Städte über identische Kopien verfügen, die alle mit der Originalform des Werkes hergestellt wurden.


Eine ganze Gruppe an Spielskulpturen findet man im Botanischen Garten Göteborgs. Hier schuf der Holzbildhauer Manuel Florencia gleich fünf unterschiedliche Tiere auf denen Kinder ihre Kletterkünste erproben können und dabei gleichzeitig, mit Hilfe von Kindergärtner, Lehrern oder Eltern, etwas über die verschiedenen Tierarten erfahren können, unter anderem über Krokodile, Tintenfische oder Schildkröten.


Unter den sehr zahlreiche Spielskulpturen Göteborgs findet man das vielleicht symbolischste Werk für Göteborg am nördlichen Älvstranden. Hier schuf Bengt Lundin einen alten Segler auf dem Kinder den Mast erklettern können oder einfach Kapitän spielen dürfen. Dieses Werk wurde dann, in abgewandelter Form, von mehreren öffentlichen Spielplätzen der Stadt übernommen, so dass man im Prinzip von einem Spielschiff zum nächsten wandern kann.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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