Donnerstag, 8. April 2010

Baby und Barn, Kinderwagen werden in Göteborg zur Probe geschoben

Die diesjährige Messe Baby & Barn (Baby und Kind) in der Svenska Mässan in Göteborg wartet mit einer besonderen Neuerung auf. Noch bevor die Stände alle aufgebaut sind, konnte die Presse diese Neuigkeit unter Augenschein nehmen und auch selbst testen. Es handelt sich dabei um eine Teststrecke für Kinderwagen, auf der man alle Probleme findet, auf die ein Kinderwagen vorbereitet sein sollte.


Nur wenige Tage vor der Messe veröffentlichte Råd & Röns sowie der schwedische Verbraucherschutz je eine Studie bei der je zehn Kinderwagen getestet wurden, die im Handel zwischen 250 und 650 Euros kosten. Keiner der Wagen erfüllte die Kriterien, die ein Kinderwagen grundsätzlich erfüllen sollte. Bei zwei Wagen funktionierten nicht einmal die Bremsen bei einfachstem Gefälle. Sicherheit für Baby und Kleinkind wurde bei allen getesteten Wagen mit einem kleinen s geschrieben.


Die Teststrecke auf der Messe Baby und Barn, wo ebenfalls einige der von Råd & Röns und dem Verbraucherschutz untersuchten Kinderwagen zu testen sind, fragt nun nicht nach diesen Sicherheitsregeln, sondern danach, ob die Wagen auch für den Alltag konstruiert oder nur nach optischen Regeln gebaut wurden. Bevor Eltern einen Kinderwagen kaufen, können sie hier zwölf unterschiedliche Kinderwagen selbst einmal, mit dem Gewicht eines Kindes beladen, über die Teststrecke schieben.


Die Teststrecke führt über alle erdenklichen Unterlagen, so dass der Kinderwagen über Kies, Sand, Kopfsteinpflaster, kleine Steinchen und Wiese geschoben wird, aber auch Treppen nehmen muss, eine kleine Steigung zu bewältigen hat und selbst zwei Türen meistern muss. Es handelt sich also um Situationen, die jeder Kinderwagen meistern sollte, egal, ob er in der Stadt oder auf dem Land benutzt wird. Dass der Kinderwagen auch den europäischen Sicherheitsregeln entspricht wird hier nicht geprüft.


Jeder der zwölf Kinderwagen, die bei Baby & Barn getestet werden können meisterte eine normale Straße problemlos, wobei jedoch alle Wagen irgendwo eine Schwäche zeigen, zumal die Größe der Räder, je nach Straßenbelag, ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Schwachstellen für einige Wagen waren Kies oder Rollsplit, aber auch Treppen konnten bei einigen Wagen zu einem kleineren Problem werden. Nach den Kommentaren und Kritiken der Testfahrer hatten die Hersteller jedoch ganz andere Dinge als gute Fahreigenschaften bei der Konstruktion der Gefährte vergessen. Wohin mit der Handtasche, wohin mit dem Einkauf, wohin mit der Zwischenmahlzeit für die Kinder und wohin mit dem Regenschutz?

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

2 Kommentare:

  1. Man sollte vielleicht die Hersteller selber mal über die Teststrecke schicken, um ihnen die Schwachstellen ihrer Modelle aufzuzeigen.
    Liebe Grüße aus Deutschland.

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  2. Das wäre wirklich einmal eine sehr gute Idee! Aber ich denke, dass das erst passiert wenn die Umsätze zurückgehen, und leider wissen die Hersteller, dass man für seine Kinder nun mal eben einen Kinderwagen braucht, egal ob er sicher, praktisch oder sonst was ist.
    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Göteborg.

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