Samstag, 17. April 2010

Järntoget Nummer 6 in Göteborg

Der Järntorget spielte in der Geschichte Göteborgs seit seiner Entstehung eine wichtige Rolle und ist ein Bindeglied der drei Stadtteile Haga, Masthugget und Majorna, die alle drei Zentren der Göteborger Arbeiterbewegung waren. Von all den Bauten, Werkstätten und Einrichtungen, die einst den Järntorget ausmachten, ist heute nur noch ein Gebäude vorhanden.


Das Jugendstilgebäude am Järntorget Nummer 6 wurde 1893 vom Architekten Louis Enders erbaut und wurde 1997 vollständig renoviert, wobei auch die drei typischen Kuppeln des Gebäudes erneuert wurden, ohne jedoch den Aspekt des Hauses oder der Kuppeln zu verändern. Zwei Jahre später wurde der gesamte Järntorget umgebaut, was den Platz zu einem kulturellen Treffpunkt machte.


Das Haus Nummer 6 am Järntorget heißt noch heute für viele Göteborger „Ny Tid huset“, da hier zwischen 1927 und 1950 die bedeutendste Arbeiterzeitung Göteborgs erschien, die den Namen Ny Tid, Neue Zeit, hatte. Die letzte Nummer von Ny Tid entstand im Jahre 2000, auf der gegenüberliegenden Seite des Järntorgets, dem heutigen Olof Palme Platz, wobei seit 2006 wöchentlich ein neue „Ny Tid“ in Göteborg erscheint.


Als der große schwedische Arbeiterdichter Dan Andersson, dessen Statue man auf dem Järntorget findet, von 1917 bis 1918 bei der Ny Tid arbeitete, besuchte er eine Kneipe im selben Haus, die damals den Namen Tullen trug. Auch wenn der Tullen noch 1918 verschwand, so waren in den Räumen dennoch immer Restaurants zu finden, auch wenn heute Dan Andersson kaum Gast des aktuellen Edelrestaurant The Bishops Arms wäre, sondern vermutlich einige Schritte weiter ginge, selbst wenn das aktuelle Restaurant bekannt ist für seine Gerichte auf Whisky-Basis.


Das Gebäude mit der Nummer 6 am Järntorget gehört zu den typischsten und best erhaltenen Jugendstilbauten Göteborgs. Weder die Fassade, noch die Kuppeln oder die Dekorationen wurde während der Modernisierung des Hauses verändert. Der aufmerksame Betrachter des Hauses entdeckt daher noch die zahlreichen Details, die den architektonischen Jugendstil in Göteborg prägten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Erstes Foto: Stadsmuseum Göteborg

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