Das Blidbergska Huset an der Södra Hamngatan in Göteborg wurde nicht von Blidberg erbaut, wie der Name vermuten lässt, sondern von Fredrik Magnus Åkerman (1754 - 1830), der ein reicher Gutsbesitzer aus der Nähe von Kungälv war und sich von Michael Balkow, einem Göteborger Baumeister, an dieser Stelle ein Wohnhaus in bester Lage errichten ließ.
Auch wenn das Gebäude bereits damals dem heutigen Aussehen nahe kam, so gilt dies nicht für das Erdgeschoss, das seine Schaufenster erst mit den Umbauarbeiten, die Ende des 19. Jahrhunderts bekam. Wie alle Gebäude jener Zeit wurde die Fassade des Hauses reich verziert. Da es sich um ein Wohnhaus handelt, sind jedoch die Verzierungen ohne jede sinnbildliche Bedeutung, sondern dienen ausschließlich der Ästhetik.
Nach dem Tode von Fredrik Magnus Åkerman wurde im damals als Åkermans Huset bekannten Gebäudes eine Buchhandlung eingerichtet, die nach nur drei Jahren von Nathan Jacob Gumpert übernommen wurde erst 1871 einige Häuser weiter an der selben Straße umzog, an die Kreuzung von Södra Hamngatan und Östra Hamngatan, die in Göteborg heute noch als Gumperts Hörn (Gumperts Ecke) bekannt ist.
Eigentümer das Hauses war ab 1833 jedoch der Göteborger Kaufmann Peter Blidberg, nach dem das Gebäude mittlerweile benannt ist. Peter Blidberg war zu jener Zeit Miteigentümer der bekannten Kleiderfirma Blidberg & Stridsberg, die im Nachbarhaus seine Aktivität hatte. Etwas unverständlich ist dabei, dass Blidberg das Haus besaß - und anfangs dort wohnte - in dem die Gumperts Buchhandlung untergebracht war und Gumpert Eigentümer des Hauses war in dem Blidberg seinen Aktivitäten nachging und auch dort residierte.
Bekannt wurde das Gebäude jedoch vor allem in der Zeit, als der Zollchef Wilhelm Karström den Wohnteil des Hauses von Blidberg gemietet hatte, denn als dieser im Jahre 1847 eine bedeutende Menge an Schmuggelgut beschlagnahmte, brach der sogenannte Zollkrieg in Göteborg aus. Vor dem Gebäude versammelte sich eine große Volksmenge, die sämtliche Fenster des Gebäudes einschlug. Zwischen 1887 und 1897 wurden dann bei Renovierungsarbeiten die Schaufenster im Erdgeschoss hinzugefügt und bei weiteren Renovierungsarbeiten in den 60er Jahren verschwanden auch die Vorbauten im ersten Stock.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin - Erstes Foto: Stadsmuseum Göteborg
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