Montag, 26. April 2010

Uruguay in der Stadtbibliothek in Göteborg

Die ursprüngliche Idee war, dass die rund 300 Bewohner Göteborgs, die ihre Wurzeln in Uruguay haben, gemeinsam eine Fotoausstellung mit privaten Bildern über Uruguay zusammenstellen und in der Stadtbibliothek ausstellen. Sehr bald zeigte sich, dass die Idee zwar gut war, aber die Menge der Bilder nicht für eine Ausstellung reichte. Dies führte dazu, dass das Fremdenverkehrsamt in Uruguay darum gebeten wurde die Ausstellung in Göteborg mit zusätzlichem Material über das kleine südamerikanische Land zu vervollständigen.


Das Ergebnis war eine einwöchige Ausstellung, das persönliche und offizielle Aspekte über Uruguay vermischte und teilweise einen sehr persönlichen Eindruck über das Land vermittelte. Das staatliche Fremdenverkehrsamt Uruguays setzte vor allem auf den touristischen Aspekt und den Karneval, der seine Wurzeln in Spanien und Afrika hat und den ganzen Februar über das Land zu einem Festplatz verwandelt. Die Fotos und andere Dokumente machten Besucher neugierig auf dieses Land, das nur selten in der Presse erwähnt wird.


Auch der lange Sandstrand Uruguays und vor allem seine Natur und sein Reichtum an Vögeln entlang der Feuchtgebiete und des Rio de la Plata wurden den Besuchern der Ausstellung in der Göteborger Stadsbibliotek sehr deutlich geschildert, wobei einige der gezeigten Fotos von bedeutenden Naturfotografen des Landes geschossen wurden. In dem kleinen Land finden Vogelfreunde rund 30 offizielle Beobachtungsstellen, mehr also, als in den meisten Ländern, die über eine größere Fläche als Uruguay verfügen.


Während der von Uruguay präsentierte Teil sehr informativ war, jedoch die Politik des Landes wenig berührte, zeigten die persönlichen Dokumente und Fotos der Ausstellung weitaus kritischer Aspekte zu diesem südamerikanischen Land, das an Argentinien und Bolivien grenzt. In den Fotos konnte man deutlich das täglichen Leben und den Kampf ums Überleben entdecken, das nur durch Musik, Poesie und traditionelle Feste auch Freude in den Alltag bringt.


Die Uruguay-Ausstellung in der Stadtbibliothek wäre jedoch nicht vollständig, wenn man nicht auch Kunst und wichtige Gegenstände des Lebens in Uruguay finden würde. So konnte man die wichtigsten Instrumente des Karnevals entdecken und die typischen Utensilien, die der Zubereitung des Mate dienen. Eine Mittelstellung nahmen dabei die Masken der Künstlerin Aquila Toufreau ein, die eine sehr persönliche Einstellung zu Uruguay ausdrücken.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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