Donnerstag, 29. Juli 2010

Das Radiomuseet in Göteborg

Das Radiomuseet oder Radiomuseum in Göteborg besteht seit 1983 und verfügt auf rund 900 Quadratmetern über die vermutlich umfangreichste Sammlung an Radioapparaten, Funkgeräten und anderen Ausstellungsstücken zur Geschichte von Radio, Funk und Fernsehen in Schweden, dem auch eine Bibliothek mit etwa 6000 Werken zum Thema angegliedert ist.


Das älteste Ausstellungsstück des Radiomuseums stammt aus dem Jahre 1903, einer Examensarbeit, die in der gleichen Linie wie Hertz und Marconi die ersten Versuche der drahtlosen Telegrafie dokumentiert und damit der Beginn jeder Übertragung von Ton war und etwa zwei Jahrzehnte später zu den ersten, noch relativ einfachen Radioapparaten führte.


Die wahre Geschichte der Radioapparate begann dann mit den Kristallempfängern der 20er Jahre, deren Entwicklung mit jener der Homecomputer und später der Handys gleichgestellt werden kann. Das Radiomuseum in Göteborg zeigt jedoch nicht nur die technische Geschichte von Radioapparaten, sondern auch die kulturgeschichtliche Bedeutung. Kaum ein Empfänger wurde, zum Beispiel, so berühmt wie der Volksempfänger des Zweiten Weltkrieges, der die gesamte Widerstandsbewegung ermöglichte.


Eine sehr ähnliche Rolle nehmen die Amateurfunkstationen ein, denen ein eigener Raum im Museum gewidmet ist, denn bei Erdbeben, Unglücken, in Kriegsgebieten und selbst bei der Spionage spielen diese Geräte heute noch eine wichtige Rolle, die auch dann funktionieren, wenn Computer und Handys unbrauchbar sind. Nicht immer bietet moderne Technik die absolute Lösung und auch die teuersten professionellen Verstärker benutzten heute immer noch klassische Röhren.


Während sich das Radiomuseum zu Beginn vor allem auf Amateurfunk und Radiogeschichte beschränkte, findet man heute auch eine bedeutende Sammlung an Messgeräten, an Fernsehapparaten, an Sendestationen und es zeigt die Geschichte der mobilen Telefonie und die ersten Geräte, die noch die Größe eines kleineren Koffers hatten. Aber auch Seefunk und militärische Kommunikationen haben mittlerweile eigene Abteilungen im Radiomuseum bekommen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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