Mittwoch, 21. Juli 2010

Wasser im Ruddalen in Göteborg

Im Göteborger Ruddalen findet man außer zwei Joggingwegen, zwei Lehrpfaden, mehreren Sportanlagen, sieben vorhistorischen Fundstellen und mehreren Grillplätzen auch mehrere kleinere Seen und Teiche, die zwar weniger zum Baden geeignet sind, jedoch eine wichtige Rolle für das Leben im Ruddalen spielen.

Slottsbergsmosse

Die größte Wasserfläche des Ruddalen bietet der Slottsbergsmosse, also eine Art großer Teich, der nur von Regenwasser gespeist wird und daher relativ saures Wasser hat, das auch arm an Nährstoffen ist. In der näheren Umgebung findet man torfhaltiges Sumpfgebiet. Auf Grund der Bewachsung, die von der Wasserqualität abhängt, leben hier vor allem Stockenten, Möwen und Libellen. Nur im Frühling und Herbst lassen sich hier auch andere Vögel nieder.

Früheres Wasserreservoir

Die nächste bedeutende Wasserstelle besteht aus zwei zusammengehörenden Teichen, die den Namen Torpadammen tragen. Als man diese künstlichen Teiche anlegte, fand man mehrere Muschelreste in der Erde vergraben, die darauf schließen lassen, dass dieser Teil des Ruddalen einst von Wasser bedeckt war, das, wie man weiß, sich einst rund 20 Meter über dem heutigen Wasserspiegel befand und den Standort der ersten Festungsanlage erklärt.

Junge Sturmmöwe (Larus canus)

Der Torpadammen bietet, da er auf nahrhafter Erde angelegt wurde, das vielfältigste Wasserleben mit mehreren seltenen Arten von Wassertieren und Käfern. Dies ist auch der Grund, warum mehrere Schulen diese beiden Teiche zur Erforschung des Wasserlebens benutzen und hier lernen den PH-Wert des Wassers zu bestimmen.

Blurote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum), Weibchen

Unter den restlichen Wasseransammlungen, die teils künstlich angelegt wurden, zum anderen Teil von Wasser gefüllte Vertiefungen im Felsen bilden, spielten früher vor allem zweitere eine Rolle, denn bevor sich in diesen Vertiefungen Erde ansammelte und Laub zu Kompost wurde, wurde das Regenwasser dieser Vertiefungen als Trinkwasser benutzt und war damit ein Vorläufer der heutigen Wassertürme. Diese Wasseransammlungen ermöglichten es auch, dass sich im Ruddalen sehr früh Menschen ansiedelten.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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