Der Gothia Cup ist weltweit die größte internationale Fußballausscheidung für jugendliche Fußballspieler, der seit 1975 jedes Jahr in Göteborg stattfindet. Während die erste Meisterschaft noch zwischen 275 Gruppen aus sechs Nationen ausgetragen wurde, nehmen mittlerweile jährlich 1600 Mannschaften aus über 60 Ländern daran teil. Bisher konnte Göteborg zum Gothia Cup bereits 125 verschiedene Nationen begrüßen.
Während anfangs 16 Fußballplätze für die Spiele des Gothia Cups ausreichten, benötigt man heute alle 100 Fußballplätze Göteborgs und gerät damit an den Rande der Kapazität. Im Jahre 2010 sind 30% der Spieler bereits weibliche Fußballer und die Tendenz ist steigend. Über 34.000 Spieler, und die gleiche Menge an Begleitern, dominieren für eine Woche Göteborg mit einem Sprachgewirr und einem gemeinsamen Interesse.
Auch wenn der Gothia Cup sehr viel für die Völkerverständigung beiträgt und sich bei den abendlichen Gothia-Discos rund 5000 Jugendliche unterschiedlicher Länder treffen und zur gleichen Musik tanzen, ist eine so große Veranstaltung wie der Gothia Cup nicht ganz ohne Probleme.
So entschieden die Veranstalter bereits vor Spielbeginn keine Jugendlichen im Göteborger Stadtteil Tynnered mehr unterzubringen, da hier in den letzten Jahren die häufigsten Diebstähle verzeichnet wurden und die Veranstalter keine Garantie für die Sicherheit der Besucher leisten konnten, was diesem Stadtteil sicher zu denken geben wird, nachdem hier Unruhen nicht neu sind.
Während des Gothia Cups verschwinden auch immer wieder Jugendliche im Untergrund, Jugendliche, die glauben in Schweden das Goldene Land zu finden und dann in der Prostitution landen oder nach Wochen von der Polizei auf der Straße aufgegriffen werden. Und es kommt, wie am gestrigen Donnerstag, zu einer provokativen, rassistischen Äußerung eines Teilnehmers, was zu einem kleineren Aufruhr mit Polizeieinsatz führte. Auch wenn der jugendliche Spieler unmittelbar gesperrt wurde, so sorgte die Ausschreitung eines einzelnen dennoch für negative Schlagzeilen.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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