Wenn man in Styrsö am Fährhafen Skäret an Land geht, so sieht man zuerst auf die Anhöhen das Waldgebiet der Insel, das von einigen Bergen unterbrochen wird, zum Teil aber auch fast undurchdringlich scheint und einem Urwald gleicht, wo aber auch Feuchtgebiete des Durchstreifen der Landschaft außerhalb der Wanderwege zu einem Abenteuer machen kann.
Da man alle historischen Funde auf dieser südlichen Hälfte von Styrsö machte, ist anzunehmen, dass dieser Teil der Insel zuerst bewohnt war, zumal er zum Großteil höher liegt als die andere Hälfte von Styrsö und man daher den höheren Wasserstand während der Bronzezeit beachten muss. Auf dem Südteil der Insel findet man relativ wenig Gebäude, dafür aber die schönsten Strände und mehrere Wanderwege.
Die nicht beschilderten Wanderwege führen teilweise entlang der Küste und vor allem entlang der Brännholmsviken, wo man außer einem außerordentlichen Leben im Wasser und einer Pflanzenwelt, die man auf anderen Inseln nicht findet, auch auf zahlreiche Reste früherer Siedlungen stößt, was belegt, dass Styrsö auf jeden Fall ab dem 13. Jahrhundert regelmäßig bewohnt war.
Im Wald, den man auf mehreren Wanderwegen durchstreifen kann, findet man zahlreiche importierte Baumarten, deren Herkunft nicht eindeutig geklärt ist, die sich jedoch nach dem Niedergang der Schafszucht ungehindert verbreiten konnten. Inmitten des Waldes findet man auch den Korsedammen, an dem die Vogelfreunde Styrsös bisher das Vorkommen von 80 verschiedenen Vogelarten rezensiert haben, was mit Sicherheit auch auf der Ausdehnung des Waldes und dessen Artenreichtum beruht.
Nach isländischen Legenden war Styrsö einst ein Handelsplatz der Wikinger, wobei jedoch der sogenannte Wikinger-Friedhof auf der Insel, der direkt am Hauptwanderweg liegt, erst später entstanden ist und der Platz ist, wo vermutlich die erste Kapelle Styrsös stand. Ein ähnliches Rätsel bietet der Grabhügel Stora Rös aus der Bronzezeit, der seit Beginn der schwedischen Seefahrt als Seezeichen diente und der Insel Styrsö auch ihren Namen gab.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
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