Montag, 26. Juli 2010

Kulturwanderung in Göteborgs Stadtteil Långedrag

Der Göteborger Stadtteil Långedrag ist vor allem bekannt für seine luxuriösen Häuser mit Meeresblick, sein fast 200 Jahre altes Nacktbad und seinem Fährhafen Saltholmen, von wo aus die Boote zu den südlichen Schären abgehen. Historisch denkt man vielleicht noch an die ehemalige Heringsalzerei und den Schmugglerweg entlang der Küste.


Nur sehr wenige Göteborger kennen den vor einigen Jahren angelegten Kulturpfad, einen Wanderweg, der über drei Hügel in Långedrag führt und dabei, vermutlich unter Benutzung des Schmugglerpfades, dem Wanderer einen Teil der Geschichte Långedrags näher bringt.


Die ersten beiden Hügel, die man bei der Kulturwanderungen überschreitet, waren ursprünglich Grabhügel, die etwa 1000 Jahre vor Christi Geburt entstanden. Damals war der Wasserstand gute zehn Meter höher als heute und die drei Inseln, die heute mit dem Festland verbunden sind, konnten damals nur mit dem Boot erreicht werden. Niemand weiß, warum man damals diese Inseln als Grabstätte benutzte, da der Zugang relativ schwierig war.


Der dritte Hügel, der am weitesten vom Festland entfernt war, wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts als Parkanlage angelegt, in dem am Wochenende die etwas wohlhabenderen Bürger Göteborgs spazieren gingen, nachdem sie das nach Geschlechtern getrennte Nacktbad Saltholmens besucht hatten. Noch heute ist die Struktur dieser Anlage erhalten, auch wenn von der früheren Allee nicht mehr viel entdeckt werden kann.


Obwohl sich der Kulturwanderweg zwischen bebauten Gebieten befindet, hat man an vielen Stellen das Gefühl sich in der freien Natur zu befinden. Die Bewachsung auf den ersten beiden Hügeln ist typisch für eine Gegend auf der früher Kühe und Schafe weideten. Heide, Heidelbeeren und Vogelbeere gehören daher zu den häufigsten Pflanzen des Gebietes.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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