Viele Besucher Göteborgs setzen ihre Füße nie in das Kunstmuseum Göteborgs, weil sie Kunst mit „langweiligen Porträts“ in Verbindung bringen und Gemälde als tot betrachten. Sie vergessen dabei, dass ein Großteil dieser Porträts jene Personen darstellen, die Geschichte schrieben, die Welt veränderten oder auch manchmal das einzige Bild sind, das uns heute zeigt wie ein bestimmter Künstler aussah.
Wer sich dann trotz seiner Vorbehalte auf den Weg in das Göteborger Kunstmuseum macht, entdeckt, dass er im Göteborgs Konstmuseum sehr viele Bilder findet, die die schwedische Lebensweise der letzten Jahrhunderte beschreiben. Man findet Schilderungen des Wochenendverhaltens, das Arbeitsleben und hunderte von Details, die die Vorfahren der heutigen Schweden auf ihren Tischen, Schreibtischen oder Schränken hatten. Es genügt dabei die Bilder der skandinavischen Abteilung des Kunstmuseums nur etwas genauer zu betrachten.
Andere Bilder schildern das Leben vor hundert Jahren auf dem Lande oder die Arbeit an der Küste, aber sie zeigen auch mit welchen Geräten, in welcher Kleidung und auf welche Weise man früher arbeitete. Ohne Gemälde, wie man sie heute im Göteborger Kunstmuseum findet, wären bereits viele Trachten vergessen, die Volkstänze oft so interessant machen und oft würde man nicht wissen wozu ein Gerät, das man in einem technischen Museum oder dem Stadsmuseum Göteborgs findet, einst diente.
Auch die geschichtlichen Szenen der Gemälde des Konstmuseum in Göteborg zeigen nicht nur Kriege und Eroberungen, sondern auch Szenen, die das Leben von über einer Million Schweden Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts für immer veränderte und deren Geschichte in Göteborg heute das Emigranternas Hus füllt. Skandinavische Kunst erzählt bisweilen Ereignisse, die bis heute ihre Auswirkungen haben.
Wer aufmerksam durch die Säle mit den skandinavischen Künstlern im Kunstmuseum geht, findet auch viele Dokumente, die das Leben am und auf dem Meer schildern, Schicksale, die heute noch in Buch- oder Filmform Millionen von Menschen begeistern. Um entsprechende Filme realistisch gestalten zu können benutzen Regisseure oft die Fotografie der Vergangenheit, nämlich Gemälde aus einem Kunstmuseum wie jenem in Göteborg.
Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen