Donnerstag, 8. Juli 2010

Kössö in den südlichen Schären in Göteborg

Kössö oder Köpstadsö, wie die Insel auf offiziellen Karten genannt wird, gehört zur Inselgruppe der südlichen Schären in Göteborg, wobei die Insel eigentlich nur im Sommer zum Leben erwacht, wenn sich die Anzahl der Bewohner verdreifacht und täglich Ausflügler hier von der Fähre steigen um vom vergangenen Ruhm einer kleineren Schäreninsel verführt zu werden.


Viele der ausländischen Besucher gehen hier an Land, weil sie, wie magisch, von den zahlreichen Schubkarren angezogen werden, die hier am Anlegeplatz der Fähren „geparkt“ sind. Diese Schubkarren, die alle Privateigentum der Bewohner der Insel sind, sind die einzigen Transportmöglichkeiten von Kössö, da hier die wenigen kleinen Straßen so eng sind, dass man mit anderen Fahrzeugen die Häuser nicht erreichen könnte.


Kössö ist die einzige Insel der südlichen Schären Göteborgs, die nicht auf Fischfang aufbaut, sondern auf eine Handelsflotte und, seit den 30er Jahren, auf den wohlhabenden Tourismus. Dies drückt sich auch durch die Bauweise, die auf Kössö vorherrscht, aus, denn keine andere Insel hat so viele Villen mit soviel Glas wie Köpstadsö, was übersetzt soviel wie „Kaufstadtinsel“ bedeutet.


Da eine Wanderung auf den wenigen Straßen des Ortes nur etwa eine Stunde in Anspruch nimmt, kommen heute die meisten Besucher wegen dem Badestrand auf den Klippen nach Kössö, in der Hoffnung, hier ruhigere Badestrände zu finden als auf Inseln wie Styrsö oder Vrångö. Allerdings teilen sie diese Auffassung während der sechs Sommerwochen mit zahlreichen anderen Ausflüglern Göteborgs.


Viele der täglichen Besucher oder Mieter der Sommerhäuser auf Köpstadsö kommen mit ihrem eigenen Boot zu dem etwas versteckten Freizeitbootshafen, der eine ideale Stelle ist, sowohl um das kleine Dorf zu entdecken als auch um an die Badestellen zu kommen. Auch wenn die Insel Kössö eine fantastische Aussicht auf die anderen Schären-Inseln bietet, so fehlt ihr dennoch der wilde Charakter, den die anderen Inseln Göteborgs ausstrahlen und auch eine Wanderung um die Insel entwickelt sich mehr zu einem Abenteuer als einem Vergnügen.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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