Freitag, 2. Juli 2010

Renaissance-Ausstellung in Göteborg

Als der kanadische Kunstsammler Peter Silverman im Jahre 2007 ein Gemälde für etwa 13.000 Euros erwarb, wusste er nicht welches Kunstwerk er wirklich in Händen hielt. Nur wenig später kam der Verdacht auf, dass es sich dabei um ein Gemälde von Leonardo da Vinci handeln sollte, was sich dann nach unterschiedlichsten Analysen tatsächlich bewahrheitete. Das Gemälde mit dem Titel „La bella Principessa“ wird heute auf über 100 Millionen Euros geschätzt.

Das Jüngste Gericht (Detail), Michelangelo

Leonardo da Vincis „La bella Principessa“ wurde am 20. März 2010 nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und noch bis zum 15. August in den Göteborger Eriksbergshallen am Norra Älvstranden ausgestellt. Eingebettet wird dieses Werk in eine Gesamtausstellung über Künstler der Renaissance, wobei die Hallen für diesen Zweck mit den modernsten technischen Möglichkeiten eines Museums ausgestattet wurden.

Enthauptung Johannes der Täufer, Mellan Verrocchio und Leonardo da Vinci

In 21 eigens dafür angelegten Räumen kann der Besucher in großen Zügen die Geschichte der Renaissance entdecken, die sich vor allem an Werke von Leonardo da Vinci, Michelangelo und Rafael anlehnt. Außer den 30 Originalen, die man bei der Ausstellung „And There Was Light“ aus nächster Nähe betrachten kann und die von sehr ausführlichen Erklärungen in Schwedisch oder Englisch begleitet sind, findet man hunderte von Reproduktionen, Modellen und Dokumenten zur Renaissance.


Immer wieder verknüpfen sich die Wege von den drei Meistern da Vinci, Michelangelo und Rafael, wobei die chronologische Folge, die bei der Ausstellung in Göteborg eingehalten wird, auch der Einfluss der drei Künstler auf die technische Entwicklung, die Kultur jener Zeit und die Architektur aufgezeigt wird. Auch die wissenschaftlichen Methoden, wie man die Echtheit der „La bella Principessa“ feststellte wird durch eine aktuelle Multimedia-Technik anschaulich dargestellt, was die Ausstellung in Eriksberg zu einem einmaligen Erlebnis macht.


Den Abschluss bilden dann moderne Meister, deren Werke sich mit der Renaissance verknüpfen und sich, unter anderem, auf die früheren Werke von Leonardo da Vincis stützen. Hier kann man sich bewusst die Frage stellen, wie wohl Leonardo da Vinci, Rafael und Michelangelo heute arbeiten würden und welche Wege sie ihrer Umwelt vorschlagen würden.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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